posted by Prof. van Dusen from on August 20, 2025 7:58 PM
Michael Koser: Prof. van Dusen und der Mord im Club (RIAS 1989)
Wallace: Der Lesesaal des Clubs, bitte leise meine Herren, einige unserer betagteren Mitglieder pflegen sich nach dem Mittagessen hierher zurückzuziehen, um einen Whisky zu sich zu nehmen, um in Ruhe die Times zu studieren.
Hatch: Um ein Nickerchen zu machen, das ist eher ein Schlaf- als ein Lesesaal, Mr. Wallace, Leichenhalle wäre auch nicht verkehrt.
vanDusen: Hatch.
Hatch: Wenn diese ehrwürdigen Mumien nicht so vernehmlich schnarchten, würde man nicht glauben daß sie noch am Leben sind, der hier zum Beispiel in der Ecke zwischen Zimmerpalme und Kamin, wenn ich den mal kurz anstupse, dann fällt er doch tatsächlich aus dem Sessel.
vanDusen: Warum sollte er auch nicht, mein lieber Hatch, der Mann ist tot.
Tot. Tot. Tot. Kein Zweifel Wallace.
Hatch: Aber ich habe ihn doch nur ein ganz klein bißchen mit dem Finger.
vanDusen: Mein lieber Hatch, beruhigen sie sich, der Tod ist keinesfalls auf ihre törichte Einwirkung zurückzuführen, lassen sie sehen, ausgeprägter rigor mortis im Nacken und Schulterbereich, hm, anderseits muß natürlich der beschleunigende Effekt der dem Kamin entströmenden Hitze in die Rechung einbezogen werden, wie spät ist es.
Hatch: Mit dem Gongschlag genau 16 Uhr und 23 min.
vanDusen: Aha, dieser Mann meine Herren.
Wallace: Spargo.
vanDusen: Wie meinen sie Wallace.
Wallace: Das ist der alte Spargo, Roderick Spargo.
Hatch: Der Afrikaforscher.
Wallace: Ebendieser Mr Hatch.
vanDusen: Was immer er war und wie sich nannte er ist es seit 2einhalb Stunden tot.
Hatch: Das heißt, es hat ihn moment so gegen 2 Uhr mittags erwischt.
vanDusen: Exzellent haben sie diese schwierige Kalkulation ganz allein bewältigt.
Hatch: Eine typische van Dusen Spitze, ich zog es vor, sie vornehm zu überhören, darin hatte ich Übung, immerhin war ich nun schon 5einhalb Jahre Assistent Chronist und Begleiter des großen Mannes, als die mysteriösen Ereignisse vorfielen, die ich ihnen heute berichten will, befanden wir der Prof und ich uns in London, wir hatten, es war am 20 September 1903 im exklusiven Globetrotterclub im Westend Cliffard Street zu mittag gegessen mit Mr Alfred Russel Wallace, Prof van Dusen ansonsten sehr auf seine Würde bedacht, war ausnahmsweise der Einladung in den Klub gefolgt, schließlich war der 80 jährige Wallace der Nestor der britischen Zoologie, der Freund und Mitstreiter von Charles Darwin, ein Denkmal der Wissenschaft sozusagen, bei Tisch hatte es eine angeregte Unterhaltung gegeben über Menschenaffen und Affenmenschen und über irgendein ein fehlendes Glied, das beide Koryphäen offenbar schmerzlich vermißten, nach dem Essen geleitete Mr Wallace uns zur Tür und dabei, sie haben es gerade gehört, fiel uns eine Leiche direkt vor die Füße, Wallace bimmelte nach dem Clubdiener, ein paar Minuten später kam er angeschlurft, auch er eine Mumie, wie Wallace, wie der Tote, wie die beiden Greise die im Lesesaal noch immer vor sich hin schnarchten.
Toddles: Sie haben geläutet Sir.
Wallace: Sir Roderik Spargo hat uns verlassen, Toddles.
Toddles: In der Tat, Sir.
Wallace: Unangenehme Geschichte, Toddels, sehr unangenehm.
Toddles: Wenn ich mir einen Vorschlag erlauben dürfte Sir, es wäre zweifellos im Sinne aller Mitglieder Sir Rodericks sterbliche Hülle baldmöglichst aus den Räumen des Club zu entfernen und einem qualifizierten Bestattungsunternehmen zuzuführen.
Wallace: Ganz ihrer Meinung Toddles, leiten sie das in die Wege.
Toddles: Sehr wohl Sir.
vanDusen: Warten Sie, Toddels, sie haben das wichtigste vergessen.
Toddles: In der Tat Sir und das wäre.
vanDusen: Die Benachrichtigung der Polizei, begeben sie sich stehenden Fußes zum nächstgelegenen Telefonapparat, lassen sie sich mit Scotland Yard verbinden.
Toddles: Mr Wallace Sir.
Wallace: Ist das wirklich nötig van Dusen, die Polizei hier im Club.
vanDusen: Ich muß darauf bestehen, Sir Roderick Spargo ist keines natürlichen Todes gestorben,
Wallace: Ah, kein Herzschlag oder so was.
vanDusen: Gift, Wallace, genauer Zyankali, wenn sie ihre Nase den Lippen des Toten nähern, werden sie den spezifischen Geruch nach bitteren Mandel wahrnehmen können.
Wallace: Ich glaubs ihnen auch so, van Dusen, mit Giften kennen sie sich aus, das weiß ich, schließlich gehen sie ja des öfteren fremd.
vanDusen: Fremd, wie darf ich das verstehen Wallace.
Wallace: Daß sie nur zu gern die ihnen ehrbar angetraute Naturwissenschaft betrü-gen, indem sich den anrüchigen Amüsements der Kriminalistik in die Arme werfen.
vanDusen: Der Kriminologie, mein lieber Wallace, auch bei handelt es sich ganz ohne Frage um eine exakte Wissenschaft.
Wallace: Soll sein van Dusen, sie meinen also Spargo sei ermordet worden.
vanDusen: Sofern er nicht Selbstmord begangen hat, sie sind ja noch immer hier Toddels, nun gehen sie schon, läuten sie Scotland Yard.
Toddles: Ist dies auch ihr Wunsch, Mr Wallace, Sir.
Wallace: Tun sie was Prof van Dusen sagt Toddels, und bitten sie Mister Pomeroy hierher.
Toddles: Sehr wohl Sir.
Hatch: Mr. Pomeroy war der Sekretär des Globetrotter Clubs und Mr. Pomeroy war zur Abwechslung keine Mumie, ein reifer Jüngling mitte 30 mit einem hauchdünnen Schnurrbärtchen, gestriegelt und makellos gewandelt, Gehrock, perlgraue Krawatte, weiße Nelke im Knopfloch, auch als er sah was im Lesesaal des von ihm geleiteten Club auf dem Teppich lag, bewahrte er untadelige Haltung und gestattete sich nur ein leichtes Stirnrunzeln.
Pomeroy: Tot, Sir Roderick Spargo, kaum zu glauben, eben hab ich noch mit ihm gesprochen und nun.
vanDusen: Eben, wann genau.
Pomeroy: Wir sind uns glaub ich noch nicht vorstellt worden.
Hatch: Da glauben sie recht, alter Freund, lassen sie sich sagen, daß sie die Ehre und Freude haben von Prof Dr. van Dusen befragt zu werden, dem großen Wissenschafter und Amateurkriminologen, zubenamt die Denkmaschine, was mich betrifft, ich heiße Hutchinson Hatch, aber das brauchen sie sich nicht zu merken.
Pomeroy: Antony Pomeroy, durchaus erfreut, van Dusen der berühmte amerikanische Detektiv.
vanDusen: Amateurkriminologe.
Pomeroy: Prof van Dusen im Globetrotterclub, sie sehen mich überwältigt, warum bin ich nicht informiert worden, ich hätte für einen würdigen Empfang gesorgt.
Hatch: Roter Teppich, Posaunenchor, Ehrenjungfern.
vanDusen: Hatch, ich weiß ihre guten Absichten zu schätzen, Mr Pomeroy, wann und wo haben sie zuletzt mit Sir Roderich Spargo gesprochen.
Pomeroy: Hier Prof im Lesesaal, er saß in einem Lehnstuhl wie immer, direkt vor dem Kamin, weil ihm kalt war, ihm war immer kalt, wer so lange in Afrika war wie Sir Roderick.
vanDusen: Gewiß Mr Pomeroy, wann fand das Gespräch statt.
Pomeroy: Kurz vor 2 Uhr Prof.
vanDusen: Kurz vor 2 Uhr, höchst interessant, wären sie wohl in der Lage, Mr. Pomeroy diese ihrer Zeitangabe noch ein wenig präziser zu fassen.
Pomeroy: Zufälligerweise ja Prof, als wir anfingen zu reden, Sir Roderick und ich, war es genau viertel vor 2, und 10 min später bin ich gegangen.
vanDusen: Sie haben ihre Uhr zu rate gezogen Mr Pomeroy.
Pomeroy: Mehrmals Prof.
Hatch: Im Gespräch mit einer ehrwürdigen Mumie.
Prof: Hatch.
Hatch: Mit einem Greis, Mr Pomeroy, das gehört sich gar nicht.
Pomeroy: Wissen sie Mr äh.
Hatch: Hatch.
Pomeroy: Ich hatte um 2 einen wichtigen Termin in meinem Büro mit unserem Weinlieferanten, da wollte ich nicht zu spät kommen.
vanDusen: Verständlich Mr Pomeroy, sie verließen also Sir Roderick Spargo genau 5 min vor 2 Uhr, zu diesem Zeitpunkt war er noch am leben.
Pomeroy: Aber natürlich Prof, er hat mir sogar etwas nachgerufen, als ich schon in der Tür stand.
vanDusen: Tatsächlich Mr Pomeroy und wissen sie auch noch was Sir Roderick ihnen nachrief.
Pomeroy: Ja Prof, halten sie die Augen offen, hat er gerufen und geben sie mir sofort bescheid, wenn sie in der Nähe des Globetrotter Clubs eine Negerin sehen.
vanDusen: Eine Negerin.
Pomeroy: Eine Negerin Prof, er hatte entsetzliche Angst, Sir Roderik meine ich, deshalb wollte er ja mit mir reden.
Hatch: Berichten Sie Mr Pomeroy.
Hatch: Detailliert, präzise und von anfang an, sie kennen das ja meine Damen und Herren, Pomeroy berichtete, Sir Roderik Spargo hatte ihn zu sich rufen lassen.
Pomeroy: um mir was zu zeigen, eine Holzschnitzerei, eine Schlange, etwa 20 cm lang weißbemalt und Sir Roderick war auch weiß, weiß wie die Wand, der Todesfetisch hat er gesagt, heute morgen lag er vor meinem Bett und keiner weiß wie er dahin gekommen ist, sie ist hinter mir her, Pomeroy helfen sie mir.
vanDusen: Eine seltsame Geschichte, Mr Pomeroy.
Pomeroy: Nicht wahr, Prof.
vanDusen: Und weiter, Mr Pomeroy.
Pomeroy: Dann hat er die Schlange wieder in die Brusttasche gesteckt und einen Whisky in einem Zug ausgetrunken.
vanDusen: Die Brusttasche, ja das ist sie die Schlange, zentralafrikanische Arbeit ohne jeden Zweifel, Baluba wenn ich nicht irre.
Hatch: Sie irren nie Prof.
vanDusen: Eine Redensart, mein lieber Hatch.
Pomeroy: Baluba.
vanDusen: Ein Volk im südlichen Kongobecken, zwischen dem Kasei und dem Hochland von Katanga.
Hatch: Katanga, war Sir Roderick Spargo nicht in den 80er Jahren Distriktkommandeur von Katanga für König Leopold von Belgien.
Pomeroy: Sie haben Recht Mr. äh.
Hatch: Hatch und da hat er doch so gehaust daß es sogar den Belgiern zu viel wurde und die sind ja weiß gott nicht gerade zartbesaitet, rausgeworfen haben sie ihn.
Pomeroy: Bloody Spargo hieß er nicht so in der Presse Mr äh.
Hatch: Genau Mr Pomeroy, Spargo der blutige.
vanDusen: Bei den Bantuvölkern ist weiß die Farbe des Todes, insofern handelt es sich bei diesem kleinen Schnitzewerk wohl in der Tat um einen Todesfetisch, fahren sie fort Mr Pomeroy.
Pomeroy: Wo war ich.
Hatch: Sie ist hinter mir her, Pomeroy, helfen sie mir.
Pomeroy: Danke Mr äh, Sir Roderick war völlig verstört, ich verloren hat er immer wieder gejammert, und dann noch was von einer Priesterin die Macht über leben und tot hat, wem sie den Todesfetisch schickt, der muß sterben oder so ähnlich.
Hatch: Die Negerin.
Pomeroy: Jetzt hat sie mich gefunden, die Rache naht, sehr melodramatisch.
vanDusen: In der Tat Mr Pomeroy und was taten sie.
Pomeroy: Ich Prof nichts besonders, ich habe versucht ihm gut zuzureden, ihn zu beruhigen, ich habe ihm geraten sich von Toddles einen zweiten Whisky bringen zu lassen.
Toddles: Mr Pomeroy Sir.
vanDusen: Ah lupus in fabula.
Pomeroy: Ja Toddles.
Toddles: Verzeihen sie die Störung, Sir, die Herren von Scotland Yard werden in einer halben Stunde eintreffen.
Pomeroy: Danke Toddles, war da noch was.
Toddles: Wenn sie gestatten, Sir, wird den Herren von Scotland Yard Einlaß in die Clubräume gewährt.
Pomeroy: Ich verstehe nicht Toddles.
Toddles: Ich meine wo sie doch keine Mitglieder sind Sir.
Pomeroy: Aber Toddles, das spielt in diesem fall keine Rolle.
Toddles: Nicht, Sir, höchst bedauerlich wenn sie mir die Bemerkung gestatten Sir.
Pomeroy: Sicher Toddles aber leider nicht zu ändern, sagen sie dem Portier bescheid.
Toddles: Sehr wohl Sir.
vanDusen: Noch einen Augenblick, Toddles.
Toddles: Sie haben einen Wunsch Sir.
vanDusen: Eine Frage Toddles, sie haben Sir Roderick Spargo heute nach dem essen in diesem Raum zwei Gläser Whisky serviert.
Toddles: Nein Sir.
vanDusen: Nicht.
Toddles: Ich habe Sir Roderick 2 mal einen doppelten Whiskey kredenzt, Sir Roderick pflegt Verzeihung pflegte nur doppelte Whiskys zu sich zu nehmen.
Hatch: Das spricht für ihn.
vanDusen: Gut gut Toddels, sie haben also Sir Roderick zwei doppelte Whiskys gebracht.
Toddles: Jawohl Sir, sehr merkwürdig Sir, wenn sie mir die Bemerkung erlauben.
van Dusen: Merkwürdig, inwiefern.
Toddles: Nach dem lunch pflegte Sir Roderick im Lesesaal stets nur einen doppelten Whisky zu trinken Sir.
vanDusen: Und diesmal zwei ausnahmsweise, hm, wann haben sie Sir Roderick bedient Toddles.
Toddles: Das erste mal um viertel vor 2 Sir wie jeden Tag.
vanDusen: Mr Pomeroy befand sich bereits bei Sir Roderick.
Toddles: Jawohl Sir, Mr Pomeroy stand neben Sir Rodericks Sessel, es hatte den Anschein, daß beide Herren sich unterhielten.
vanDusen: Worüber.
Toddles: Dies entzieht sich meiner Kenntnis, Sir, ich pflege nicht zu lauschen wenn sie mir diese persönliche Bemerkung gestatten Sir.
vanDusen: Sehr lobenswert Toddels und sie haben auch nicht zufällig das eine oder andere Wort.
Toddles: Was denken sie von mir Sir.
vanDusen: Nur gutes, Toddles, welchen Eindruck hat Sir Roderick auf sie gemacht, war er wie immer, war er verändert.
Toddles: Es steht mir nicht zu Sir, über das Verhalten von Mitgliedern des Globetrotter Clubs ein Urteil abzugeben.
vanDusen: So, wann haben sie Sir Roderick den zweiten doppelten Whisky gebracht.
Toddles: Wenige Minuten vor 2 Uhr Sir.
Pomeroy: Es muß genau 5 vor 2 gewesen ein, ich war nämlich gerade am gehen als Toddles mit dem Tablett aufkreuzte.
vanDusen: Wie hat Sir Roderick reagiert, hat er etwas gesagt, sich bedankt.
Toddles: Sir Roderick hatte nicht die Gewohnheit für geleistete Dienste zu danken, Sir, räumen sie das leere Glas weg hat er gesagt und stellen sie das volle auf den Kaminsims und da.
Hatch: Steht es immer noch.
vanDusen: Nicht angerührt.
Pomeroy: Nun Prof.
vanDusen: Reiner schottischer Maltwhisky.
Hatch: Kein Zyankali.
vanDusen: Nicht die Spur, mein lieber Hatch.
Hatch: Dann war das Gift also im ersten Whisky.
vanDusen: Glauben sie, bekanntlich ist Zyankali ein äußerst rapide wirkendes Gift, welches selbst in geringer Konzentration bereits Sekundenbruchteile nach der Einnahme zum Tod führt, nun hat aber Sir Roderick Spargo nach dem Genuß des ersten Glases Whisky noch minutenlang mit Mr Pomeroy konferiert, insofern.
Hatch: Kann auch der erste Whisky nicht vergiftet gewesen sein.
vanDusen: So scheint es, mein lieber Hatch.
Hatch: Seltsam.
Toddles: Höchst seltsam, wenn ich mir diese Steigerung erlaubten dürfen, sofern sie keinen weiteren Wünsche haben, meine Herren, gestatten sie daß ich mich entferne, die Pflicht ruft.
Pomeroy: Sie können gehen, Toddles.
Toddles: Sehr wohl Sir.
vanDusen: Ein nicht eben ergiebiger Zeuge.
Pomeroy: Aber ein loyaler Bediensteter Prof.
Hatch: Eine richtige Perle, lauscht nicht, klatscht nicht.
Pimpernel: Hahaha, daß ich nicht lache.
Mandrake: Sie haben ja keine Ahnung junger Mann.
Pimpernel: Schwerhörig ist er der alte Toddles.
Mandrake: Und gucken kann er auch nicht mehr richtig.
Pimpernel: Und außerdem ist er senil.
Mandrake: Total verblödet.
Pimpernel: Uns sollte er fragen der andere junge Mann, ja sie meine ich.
vanDusen: Äh mich.
Mandrake: Ja wer denn sonst los fragen sie uns, wir waren die ganze zeit hier.
Hatch: Was sich da so plötzlich einmischte, war das mumifizierte Zweiergespann das bisher friedlich vor sich hingeschlafen und geschnarcht hatte, das hatte ich wenigstens angenommen, aber.
Mandrake: Wir waren wach, junger Mann.
Pimpernel: Hellwach.
Pomeroy: Ich darf die Herren mit einander bekannt machen, Prof van Dusen, Mr Mandrake, Mr Mandrake, Prof van Dusen, Prof van Dusen, Mr Pimpernel, Mr Pimpernel, Prof van Dusen, Mr Äh Mr Mandrake, Mr Mandrake Mr Äh, Mr Äh Mr Pimpernel, Mr Pimpernel, Mr Äh, Mr Mandrake ist der berühmte Erforscher von Juenlun, Jangtsekiang, und in Mr Pimpernel sehen sie den nicht minder berühmten Reisenden welche als erster den australischen Kontinent von Südost nach Nordwest durchquerte, apropos ich muß springen, der Küchenzettel für die nächsten Tage.
vanDusen: Gewiß Pomeroy, gewiß, was sie betrifft, meine Herren, sowohl ihre Namen als auch ihre geografischen Verdienste sind mir keineswegs unbekannt auch wenn ich.
Mandrake: Schon gut, schmieren sie keinen Honig um den Bart, machen sie lieber weiter.
Pimpernel: Es muß doch rauszukriegen sein, wie der alte Spargo den Löffel abgegeben hat, übrigens komplett vertrottelt.
vanDusen: Sir Roderick Spargo.
Mandrake: Natürlich Spargo, von wem reden wir denn, sie scheinen mir aber auch nicht der hellste zu sein, junger Mann.
Pimpernel: Blind wie eine Fledermaus war er sowieso.
Mandrake: Die times hat er immer verkehrt rum gehalten.
Pimpernel: Und taub war er, stocktaub.
Mandrake: Darum mußte man immer brüllen wenn man sich mit ihm unterhielt.
Pimpernel: Und er brüllte natürlich auch.
Mandrake: Und wie vorhin mit Pomeroy kurz vor 2.
Pimpernel: Bei so einem Gebrüll kann kein Mensch schlafen.
Mandrake: Wir waren wach und haben zugehört.
Pimpernel: Und wir können ihn versichern junger Mann.
Mandrake: Was Pomeroy ihnen eben erzählt hat, das stimmt haargenau.
Pimpernel: Wort für wort.
Mandrake: Ein wahrheitsliebender Mensch, unser Tony Pomeroy.
Pimpernel: Aber ein miserabler Clubsekretär.
Mandrake: Den Portwein, den er besorgt, den kann man nicht trinken.
Pimpernel: Hört hört.
Mandrake: Und der Fraß, also schlimmer als in der Wüste Gobi.
Pimpernel: Hört hört.
Mandrake: Oder sehen sie sich mal die Zimmerpalme an, ja die vor dem Kamin, läßt alles hängen, was sie hat.
Pimpernel: Richtig runter gekommen der Globetrotter Club seit Pomeroy das sagen hat, früher.
Mandrake: Ja früher.
vanDusen: Gewiß, gewiß meine Herren, sie haben also die Unterredung zwischen Sir Roderick Spargo und Pomeroy akustisch verfolgt, auch optisch.
Mandrake: Sie meinen, ob wir auch zugesehen haben, junger Mann, na klar haben wir das.
Pimpernel: Unsere Augen sind nämlich noch gut in Schuß.
Mandrake: Auch ohne Brille.
vanDusen: Ja davon bin ich überzeugt, meine Herren, wie hat Sir Roderick sich während des Gesprächs verhalten.
Mandrake: Ja zuerst war er aufgeregt.
Pimpernel: Er hat mit den Armen gefuchtelt und geblubbert.
Mandrake: Ja aber dann hat er sich beruhigt.
Pimpernel: Nachdem er seinen Whisky gekippt hat, denn Whisky ist ein prima Beruhigungsmittel junger Mann.
Hatch: Wem sagen sie das.
vanDusen: Hatch, und dann.
Mandrake: Ja dann hat Pomeroy sich verdrückt, Spargo hat noch etwas gerufen Achtung Negerin oder so, sie habens ja gehört junger Mann.
vanDusen: Und weiter.
Pimpernel: Nichts weiter, junger Mann, wir sind ein bißchen eingedöst.
Mandrake: Ja um zwei, wir dösen immer um 2 ein, was Pimpernel.
Pimpernel: Genau, Mandrake, aber geschlafen haben wir nicht, junger Mann.
Mandrake: Wir waren weiter auf Posten.
Pimpernel: Melde gehorsamst, im Lesesaal alles ruhig.
vanDusen: Niemand hat ihn verlassen oder betreten.
Mandrake: Kein Mensch bis sie gekommen sind, junger Mann.
Pimpernel: Mit dem anderen jungen Mann und dem alten Wallace.
Toddles: Die Herren von Scotland Yard, Inspector.
Hatch: Smiley, wie gehts denn alter Knabe.
Smiley: O Mr Hatch, Prof van Dusen das ist ein Überraschung.
vanDusen: In der Tat Inspector.
Smiley: Ich hoffe sie sind mir nicht mehr böse Prof wegen dieser Geschichte neulich in Doncaster.
Hatch: Smiley meinte natürlich den berühmten Wettbewerb der Detektive bei der er selbst eine etwas zwielichtige Rolle gespielt hatte, deshalb gab sich der Prof zunächst kühl und zugeknöpft, aber legte sich bald, schließlich galt es, gemeinsam an einem hochinteressanten Fall zu arbeiten, Smiley überließ den Tatort seinen Untergebenen, die im Foyer gewartet hatten, verhörte Pomeroy, Toddels, die beiden Mumien und zog sich dann mit van Dusen und mir in ein stilles Hinterzimmer zurück.
Smiley: Das ist wieder so ein Fall Prof.
vanDusen: Sie meinen Inspektor.
Smiley: Ja ein richtiger van Dusen Fall, rätselhaft und undurchsichtig, ein unmögliches Verbrechen, unter uns Prof, ich bin ehrlich froh sie an meiner Seite zu wissen, wie beim Ballonmord in Schottland, sie erinnern sich.
Hatch: Whisky in den Wolken.
vanDusen: Selbstverständlich erinnere ich mich Inspektor und wie damals bin ich auch heute bereit ihnen kriminologisch unter die Arme zu greifen, lassen sie uns also die Fakten rekapitulieren, es handelt sich sie werden mir zustimmen ganz eindeutig um Mord.
Smiley: Keine Frage Prof, alles andere scheidet aus.
Hatch: Auch Selbstmord, ich meine könnte Spargo.
vanDusen: Unmöglich mein lieber Hatch.
Smiley: Ich werde es ihnen erklären, sehen sie Zyankali wirkt sehr schnell, bei Selbstmord hätten wir in der Hand des Toten ein leeres Behältnis gefunden, eine Flasche oder dergleichen oder in einer seiner Taschen Spuren des Gifts, sofern er es in fester Form eingenommen hat, da wir nun weder das eine noch das andere entdeckt haben.
Hatch: Ist Sir Roderick Spargo ermordet worden, alles klar.
vanDusen: Die Tatzeit Inspektor.
Smiley: Kein Problem, 13 Uhr 55 bis 14 Uhr.
vanDusen: Ja das könnte sein, und wie wurde der Mord ausgeführt.
Smiley: Ja da wirds schwierig, im ersten Whisky kann kein Zyankali sein und den zweiten hat der Tote nicht angerührt und auch sonst hat er während der fraglichen Zeit nichts zu sich genommen.
vanDusen: Sie akzeptieren die Aussagen der von ihnen befragten.
Smiley: Ja warum denn nicht, keine Widersprüche, keine eklatanten Unwahrscheinlichkeit.
vanDusen: Ja, was halten sie von Pomeroy, er ist der Hauptzeuge, mit seinen Angaben steht oder fällt der Fall, ist er vertrauenswürdig.
Smily: Unbedingt, er ist einer der Worcercer, ein jüngerer Sohn von Lord Woster, persönlich, naja früher war er so eine Art schwarzes Schaf, als junger Mann da ist er ausgerissen nach Amerika, und hat sich als Tellerwäscher durchgeschlagen, als Cowboy, als Privatdetektiv, beim Cirucs war er auch, aber jetzt da hat sich die Hörner abgestoßen und ist ein verantwortungsbewußtes Mitglied der Gesellschaft.
vanDusen: Wenn sie das sagen.
Smiley: Außerdem wird er von Mr Mandrake und Mr Pimpernel voll und ganz bestätigt, wissen sie was, ich glaube, der Schlüssel zum Mord an Roderik Spargo liegt weit zurück, in Afrika, der Todesfetisch, die Negerin, Baluba, diesen Hinweisen sollten wir nachgehen.
Pomeroy: Wenn ich sie bei ihren kriminologischen Überlegungen mal kurz stören dürfte.
vanDusen: Treten sie näher Mr Pomeroy.
Smiley: Gut daß sie kommen, sind sie sicher, daß in den zurückliegenden Stunden keine Negerin im Club war.
Pomeroy: Völlig sicher, fragen sie von mir aus auch unseren Portier, der wird es ihnen bestätigen, eine solche Person würde einmal nicht ins Foyer gelassen werden.
Hatch: Weil sie schwarz ist.
Pomeoy: Weil sie eine Frau ist, Mr äh, niemals hat eine Frau die heiligen Hallen des Globetrotter Clubs betreten dürfen.
Smiley: Und heimlich durch die Fenster.
Pomeroy: Vergittert, Inspektor, und der Lieferanteneingang ist zugesperrt, genau deswegen dieser mysteriösen Negerin wollte ich sie sprechen, meine Herren, mir ist da was eingefallen, ein Plakat, das ist gestern auf der Straße gesehen habe, ganz in der Nähe, habs wiedergefunden und abgerissen, bitte sehr.
Hatch: Nur wenige Tage im Olympia, King Cole Boloski mit seiner sensationellen Völkerschau, kommen sie, sehen sie, staunen sie, wilde Kannibalen vom Stamm der Baluba, Baluba Prof.
vanDusen: Sehr interessant, lesen sie weiter, mein lieber Hatch.
Hatch: Vom Stamm der Baluba aus dem dunkel Herzen des dunklen Erdteils, laszive Tänze, blutdürstige Riten, schwarze Magie, unglaublich, aber wahr, vor ihren Augen wird Kabora Bassa Zauberpriesterin der Baluba ihrer der Wissenschaft gänzlich unbekannten okkulten Fähigkeiten.
vanDusen: Ach das ist doch Unfug.
Hatch: Sie werden schaudern, sie werden sich entsetzen, sie werden sich glänzend unterhalten, Eintritt 2 Schilling, Kinder und Soldaten.
vanDusen: Das genügt, danke.
Smiley: Es gibt sie also wirklich die Negerin die Zauberpriesterin und ich wette, sie hat was mit dem Mord zu tun.
Hatch: Wie denn, Inspektor, wenn sie nicht im Club war.
Smiley: Das werden wir feststellen Mr Hatch, das Olympia warten sie mal.
Pomeroy: In Kensington, Edison Road.
Smiley: Lassen sie uns bitte eine Kutsche kommen, Mr Pomeroy.
Pomeroy: Nicht nötig mein Rolls-Royce steht der Polizei, ihnen natürlich auch Prof.
Hatch: Die Abendvorstellung fing gerade an, als wir der Prof, Smiley, Pomeroy und ich vor dem Olympia unserem hochherrschaftlichen Gefährt entstiegen, das große Amphitheater war gut besetzt, in der Arena sprangen zu Trommelklang fantastisch aufgeputzte schwarze Gestalten herum, vorgestellt und erklärt von einem kleinen Mann mit großer Stimme.
Boloski: King Cole Boloski, Ladies und Gentlemen, zu ihren Diensten, der König der Kannibalen, der Mogul der Menschenfresser, ich habe keine Kosten keine Mühen keine Gefahren gescheut, durch Urwald und Wüstensand bin ich gezogen, über reißenden Ströme und endlose Savannen, um für sie das interessante aufzuspüren, das amüsante, das sensationelle, doch was ich auch fand, es war nicht interessant, amüsant, sensationell genug, bis ich mich mit Todesverachtung dorthin wagte, wo der schwarze Kontinent am schwärzesten ist, tief in das finstere Becken des Kongo wo bisher noch niemals ein weißer Reisender den wagemutigen Fuß zu setzen wagte, denn dort hausen die wildesten der wilden, jenes Volk dessen Name allein ganz Afrika in Furcht und Grauen versetzt, die Baluba, Menschenfleisch ist ihre Nahrung, Menschenblut ist ihr Getränk.
Hatch: Usw, Ladies und Gentlemen, Mr Boloski tönte, die wilden Baluba produzierten sich, das Publikum war angetan und vertilgte unmengen Bier, Limonade, Popcorn und Würstchen, eine kannibalische Bühnenschau wirkt offenbar appetitanregend, wir achteten natürlich vor allem auf die Zauberpriesterin, eine attraktive und sehr gelenkige schwarze Dame, die mir ohne ihre weiße Kriegsbemalung, ohne den Schmuck von Knochen und Schädel und ohne blutiges Schlachtemesser noch besser gefallen hätte. Nach anderthalb Stunden war die Vorstellung zu Ende, die Akteure verschwanden im Durchgang zu den Garderoben, wir folgen, und stießen im spärlich beleuchteten Korridor auf Boloski der erschöpft auf einer Kiste hockte und sich den Schweiz abwischte.
Boloski: Kabora Bassa wollen sie sprechen, warum was haben sie überhaupt hinter der Bühne zu suchen.
Smiley: Kriminalpolizei, es besteht der begründete Verdacht daß die Person welche wir zu befragen wünschen in einen Mordfall verwickelt ist.
Boloski: Mord.
Smiley: Jawohl Mord an Sir Roderik Spargo.
Boloski: Der ist ermordet worden, aber ich dachte.
Pomeroy: Reden sie nicht herum Mann, sagen sie uns lieber wo wir ihre schwarze Perle finden.
Boloski: In ihrer Garderobe natürlich.
Smiley: Und wo ist die.
Hatch: 10 m weiter den Korridor entlang links die Tür mit den schwarzen Stern, wir klopften und traten ein, bis auf Pomeroy, der mal schnell nach seiner kostbaren Benzinkutsche sehen wollte, die Garderobe war leer, das dachten wir, aber dann raschelte es hinter dem Wandschirm, ein schwarzes Gesicht tauchte auf und große Augen sahen uns an, wir stellten uns vor.
Bassa: Treten sie näher, meine Herren, sie gestatten, daß ich mich weiter umkleide, ich bin im Ritz verabredet und dort wäre ich in meinem Bühnenkostüm wohl kaum korrekt angezogen.
vanDusen: Sie sehen mich verwundert, Miss Bassa.
Bassa: Wirklich Prof, was vermag einen Mann wie sie in erstaunen zu versetzen.
vanDusen: Ihr Auftritt, verehrte Miss Bassa, die gesamte Show, vor allem jedoch die törichte ja abstruse Kommentierung ihrer Aktionen durch Mr Boloski, auch wer sich nur flüchtig mit afrikanischer Geografie und Ethnologie befaßt hat weiß, daß das Kongobecken längst erforscht und kartografiert ist und daß es sich bei den Baluba um ein kulturell hochentwickeltes Bantuvolk handelt, welches keinesfalls der Anthropophragie zugetan ist.
Smiley: Anthro was.
Bassa: Kannibalismus, Inspektor, Menschenfresserei, Sie haben natürlich recht Prof, was Broksi da faselt, ist Unsinn, fauler Zauber, genau wie das was wir auf der Bühne veranstalten, die Tänze, das Gebrüll, das blutrünstige Getue, aber so wollen sie uns schließlich sehen.
vanDusen: Wir Miss Bassa.
Bassa: Sie alle, das Publikum, die weißen.
vanDusen: Und sie Miss Bassa spielen ein so unwürdiges Spiel mit.
Bassa: Warum denn nicht, so steht es im Vertrag mit Boloski und wir haben einen guten Vertrag, Pauschalgage und Beteiligung an den Einnahmen, wenn die sog zivilisierten heulende wilde sehen wollen und dafür tief in die Tasche greifen, bitte sehr, uh uh umba umba wuf wuff, Menschenfleisch lecker.
vanDusen: Ein recht zynischer Standpunkt, Miss Bassa.
Bassa: Mag sein Prof aber sie ja wohl nicht zu mir gekommen um ethische Probleme im Showbusiness zu diskutieren, was kann ich für sie tun, meine Herren.
Smiley: Ist ihnen dieses Objekt bekannt Miss.
Bassa: Mein weißer Schlangenfetisch, haben sie ihn gefunden.
Smily: Wenn sie gestatten Miss wir stellen die Fragen diese Schnitzerei gehört ihnen.
Bassa: Aber ja ich habe sie schon vermißt.
vanDusen: Seit wann.
Bassa: Das kann ich nicht genau sagen, gestern abend bei der Vorstellung da hatte ich sie noch meine kleine nioka und als ich mich heute abend herrichtete war sie verschwunden.
Smiley: So, sagt ihnen der Name Spargo etwas, Sir Roderick Spargo.
Bassa: Spargo, Spargo der blutige, Spargo mubomo, jeder Muluba kennt diesen verfluchten Namen, vor 20 Jahren hat der König der Belgier ihn als Herr über uns gesetzt, er hat uns bedrückt, er hat uns ausgebeutet, er hat uns gequält, unsere Männer starben, unsere Frauen wurden unfruchtbar, unsere Kinder verhungerte, unsere götter wurden vertrieben, Spargo ist ein coebe, ein böser Dämon.
Smiley: Er ist tot, Miss.
Bassa: Tot, Spargo ist tot, ich danke ihnen dank für diese wundervolle Nachricht, mein Herz jubelt, wenn der Feind meines Volkes lebt nicht mehr.
Smiley: Er wurde ermordet, Miss auf bislang ungeklärte Weise, wissen sie was darüber.
Bassa: Auf ungeklärteweise rätselhaft geheimnisvoll unerklärlich mystisch okkultisch.
Smiley: Wissen sie etwas über den Mord Miss.
Bassa: Vielleicht, Inspektor.
Smiley: Wo waren sie heute mittag zwischen 1 und 2 Miss.
Bassa: Hier.
Smiley: Haben sie Zeugen.
Bassa: Oh ja einige tausend Menschen, die Besucher der Sonntagmittag-Sondervorstellung, keine Frage ich war hier, mein Körper war hier.
Smiley: Ihr Körper.
Bassa: Lassen sich durch meine Pariser Robe nicht täuschen, ich bin eine Muluba, ich bin eine Ninganga, eine Hexe, eine Zauberpriesterin, die Minganga hat Macht über die Geister, mahama ist ihr zu diensten, der Geist der Rache, und simbka der Geist der blitzschnell tötet, von der Ninganga ausgesandt überwindet simuka jedes Hindernis, unsichtbar, unhörbar, bis er das von der niganga bestimmte Opfer reicht hat und dann dann tötet simbuka auf geheimnisvolle unerklärte okkulte Weise.
Smiley: Wollen sie behaupten Miss, sie hätten Spargo aus der ferne getötet durch Geister und magische Kräfte.
Bassa: Topoal, ich habe gesprochen.
Smiley: Und was sagen sie dazu Prof.
vanDusen: Zwei Worte Inspektor, fauler Zauber.
Smiley: Na ich bin da nicht so sicher, solange wir keine bessere Erklärung haben, sie wissen doch, es gibt mehr dinge zwischen Himmel und Erde als.
vanDusen: Unsinn lassen sich nicht düpieren, Miss Bassa ist eine intelligente Frau.
Bassa: Danke Prof.
vanDusen: Sie hat den Globetrotterclub nicht betreten und für die Tatzeit hat sie ein unerschütterliches Alibi, sie kann nicht verhaftet oder gar vor Gericht gestellt werden, es ist daher für sie völlig ungefährlich sich in vagen Andeutungen okkulter Natur zu ergehen, die Presse wird erfahren, durch Miss Bassa selbst, durch Mr Boloski.
Hatch: Fetischmord im globetrotterclub schwarze Zauberin hext afrikaforscher zutode
vanDusen: Das Ergebnis, alle Vorstellungen werden ausverkauft sein, der Vertrag der Balubatruppe wird verlängert, zu womöglich günstigeren Bedingungen.
Bassa: Sie sind ein intelligenter Mann.
Pomeroy: Wie siehts aus, meine Herren können wir aufbrechen.
Smiley: Von mir aus, Mr Pomeroy, falls Prof van Dusen nicht noch ein paar fragen.
Pomeroy: Hilfe, hilfe.
Smiley: Das ist Boloski, kommen sie.
Pomeroy: Als ich eben durch den Korridor kam, saß er noch auf seiner Kiste.
Hatch: Boloski saß nicht mehr auf seiner Kiste, er lag daneben, sein Gesicht war blau, die Zunge hing ihm aus dem Hals, seine Augen starrten ins nichts.
vanDusen: Boloski ist tot, erwürgt.
Pomeroy: Ermordet.
vanDusen: Ohne jeden Zweifel, Mr Pomeroy.
Pomeroy: Aber ich hab ihm doch erst vor ein paar Sekunden zugenickt und da war er noch am leben und allein.
Smiley: Als er schrie sind wir sofort nach draußen gelaufen.
Bassa: Es gibt hier kein Versteck und nur eine Tür zu meiner Garderobe.
Hatch: Wir hätten den Mörder sehen müssen.
Smiley: Also noch ein unmöglicher Mord.
vanDusen: Zwei anscheinend unmögliche Morde, mein Herrschaften, wenn wir sie im Zusammenhang sehen, gewissermaßen addieren.
Hatch: zwei plus zwei.
vanDusen: So ungefähr mein lieber Hatch, wenn wir sie addieren so erhalten wir.
Hatch: 4.
vanDusen: Mitnichten mein lieber Hatch, wir erhalten ein Verbrechen, ein plausibel ein erklärbares, ein durchaus mögliches Verbrechen, meine Herrschaften, der Fall ist gelöst, folgen sie mir in den Globetrotterclub, Prof Dr Augustus van Dusen lädt sie ein zu einem kriminologischen Spezialkolleg oder wenn sie so wollen zu einer Sonntagabend-Sondervorstellung.
Hatch: Eine Stunde später, 11 Uhr nachts im Lesesaal des Clubs hatten sich alle Beteiligten versammelt, Kabora Bassa, Pomeroy, der alte Wallace, Mandrake und Pimpernel, die munteren Mumien, Toddels, Smiley und seine Bobbys, ich natürlich und vor allem seine Genialität der Herr Prof.
vanDusen: Gestatten sie mir meine Herrschaften daß ich ihre Aufmerksamkeit auf eine Tatsache lenke, dessen große ja überragende Bedeutung für vorliegenden Fall ihnen womöglich entgangen sein dürfte, ich meine den nicht eben blühenden Zustand dieser Zimmerpalme, es handelt sich übrigens um eine curifa austiralis, eine neuseeländische Schirmpalme, ihre Wedel sie sehen es selbst sind von ungesund gelber Farbe und hängen schlaff herunter, aus gutem Grund.
Smiley: Warum.
Mandrake: Nicht gegossen.
vanDusen: Doch Mr Madrake die Palme wurde gegossen, jedoch nicht mit Wasser, sondern mit Whisky, mit Whisky welche eine größere Menge Zyankali enthielt, dieser Tatbestand konnte ich bereits konstatieren bevor ich den Club verließ um die Völkerschau im Olympia aufzusuchen und auch jetzt noch läßt sich ein schwacher doch unverkennbarer Geruch nach Alkohol und bitteren Mandel wahrnehmen, was bedeutet das, es bedeutet das Gift welches Sir Rodrick Spargo tötete befand sich im ersten von ihm bestellten doppelten Whisky, er trank ihn und starb unmittelbar darauf
Pomeroy: Das stimmt nicht Prof, Sir Roderick hat danach noch mit mir geredet.
Mandrake: Ja wir haben es gehört was Pimpernel.
Pimpernell: Ganz deutlich Mandrake.
vanDusen: Zweifellos, ebenso deutlich wie ich selbst nebst Miss Bassa Smiley und anderen im Garderobentrakt des Olympia Bolsoskis Todesschreie zu hören glaubte, wir haben es hier nämlich mit einem Phänomen zutun, oder besser gesagt mit einer nicht gewöhnlich Fertigkeit welche gewisse darin geübte Personen in den stand setzt, Töne und Worte ohne bemerkbare Bewegung des Mundes auf eine weise wahrnehmbar zu machen daß die Hörer annehmen müssen, sie rührten von einem anderen unter umständen entfernt ort her, ich meine natürlich.
Bassa: Bauchreden, Prof.
vanDusen: In der Tat Miss Bassa, schon früh während der von mir durchgeführten Befragung in diesem Club mutmaßte ich, der Mörder sei ein Ventriloquist, ein Bauchredner, doch erst nach Boloskis Tod war ich meiner Sache sicher, erwürgen stellt eine relativ langwierige Tötungsart dar, zwischen dem Beginn der Aktion und dem Eintritt des Todes vergehen mehrere Minuten, als ich Boloski im Korridor untersuchte, war er bereits tot, er hätte also keinesfalls Sekunden vorher schreien oder gar Worte bilden können, die Folgerung was ich gehört hatte, war nicht Boloskis Stimme, sondern eine von seinem Mörder hervorgebracht ventriloqustische Imitation und weiter, was sie Mr Mandrake, Mr Pimpernel in diesem Raum vernommen haben.
Mandrake: Es hörte sich an wie Spargo, war aber nicht Spargo.
Pimpernel: War ein Bauchredner.
vanDusen: So ist es, der Mörder praktizierte Zyankali in Spargos Whisky, Spargo trank, der Tot trat ein, der Mörder nahm dem Opfer das Glas aus der Hand, goß den Rest in den Palmentopf und ließ sodann den Toten einige Minuten reden.
Toddels: Wenn ich mir eine Frage erlauben darf, den zweiten Whisky hat demnach der Mörder bestellt.
vanDusen: Mit Sir Roderich Stimme, jawohl Toddels.
Toddels: Da läuft es mir noch nachträglich eiskalt über den Rücken, wenn sie mir diese persönliche Bemerkung gestatten.
vanDusen: Erleichtert wurde die Täuschung durch die Tatsache, daß die Zeugen unter gewissen altersbedingten Wahrnehmungseinschränkung litten.
Mandrake: Vielleicht sind wir ein ganz kleines bißchen kurzsichtig.
Pimpernel: Und vielleicht hören wir auch nicht mehr ganz so gut.
Mandrake: Aber blöd sind wir nicht.
Pimpernel: Wir wissen jetzt, wer der Mörder ist.
Smiley: Ach wirklich.
vanDusen: Sie nicht Inspektor.
Smiley: Wenn ich ehrlich bin.
vanDusen: Nur eine Person kommt in frage, eine Person, welche sich bei beiden Morden zur Tatzeit am Tatort aufhielt, eine Person welche durch längeres Verweilen beim Zirkus geboten war die schwierige Kunst des Ventriloqusimus anzueignen.
Hatch: Pomeroy.
vanDusen: Wer denn sonst, mein lieber Hatch.
Mandrake: Das wundert uns nicht, was Pimpernel.
Pimpernel: Ganz und gar nicht Mandrake, vom unfähigen Clubsekretär zum Mörder ist es nur ein klitzekleiner Schritt.
vanDusen: Und damit wären wir auch beim Motiv des Täters angelangt, Pomeroy einem aristokratischen Hause entsprungen jedoch als jüngerer Sohn weder vermögend noch aussichtsreicher Erbe nennt ein nicht eben wohlfeiles Automobil sein eigen, während die Mitglieder des von ihm verwalteten Clubs sich mit zweit-klassigem Portweinen und minderwertigen Speisen abfinden müssen, kein Zweifel Pomeroy unterschlägt Gelder des Globetrotterclubs, eine kritische Durchsicht der Bücher welche ich ihnen überlassen kann Inspektor, Spargo hat Pomeroys Unter-schlagung entdeckt und ihm mit Bloßstellung gedroht, deshalb mußte er sterben.
Bassa: Und darüber kann ich aus gutem Grund keine Trauer empfinden, aber warum hat Pomeroy auch Boloski umgebracht, was hat der mit Spargo zu tun.
vanDusen: Um das zu erläutern sehe ich veranlaßt ein wenig weiter auszuholen, als er von der Anwesenheit der Balubatruppe in London Kenntnis erhielt, beschloß Pomeroy angesichts der ihm wohl bekannten blutigen Vergangenheit Sir Roderisch, sie Miss Bassa zu belasten in dem er mystiösen fakischen Fetischmord inszenierte, dabei unterstützten ihn seine ventriloquistischen Fertigkeiten und ihr Schlangen-fetisch welche er seinen Opfer zuspielte, um es in Todesangst zu versetzen, erhalten hat er ihn dessen bin ich sicher von Boloski, einem Bekannten dessen bin ich ebenfalls sicher aus alten amerikanischen Zirkustagen, wie seine Reaktion zeigte, wußte Boloski allerdings nicht, daß Sir Roderich ermordet werden sollte, er war entsetzt und Pomeroy trennte sich von uns, um ihn zu beschwichtigen, als er das nicht gelang, tötete er den gefährlichen Mitwisser, auch nach diesem Mord gab er eine Einlage als Ventriloquist um sich ein Alibi zu verschaffen, doch gerade dadurch ich hab es bereits ausgeführt dadurch hat Antony Pomeroy sich als Mörder entlarvt, als der skrupellose Doppelmörder von Sir Roderick und King Cole Boloski.
Smiley: Was ist denn jetzt.
Hatch: Wurde es plötzlich duster, Pomeroy hatte das Gaslicht abgedreht, im Lesesaal brach ein mittleres Chaos aus, alles rief und lief durcheinander und Prof van Dusen fing an mit sich selbst zu streiten.
vanDusen: Halten sie ihn, Inspektor.
Pomeroy: Lassen sie den Mann laufen.
Hatch: Ja was denn nun Prof.
vanDusen: Hören sie nicht auf ihn, Inspektor das bin ich nicht.
Pomeroy: Natürlich bin ich Prof van Dusen.
vanDusen: Nein, ich.
Hatch: Prof, was ist los, wo stecken sie.
vanDusen: Hier.
Pomeroy: Unsinn ich bin hier.
vanDusen: Nein hier bin ich, behalten sie kühlen Kopf, entzünden sie das Gaslicht mittels Streichholz.
Hatch: Wird gemacht Prof.
Smiley: Endlich. Wo ist Pomeroy.
Toddles: Wenn sie gestatten, meine Herrschaften, Mr. Pomeroy hat sich ohne Abschied empfohlen.
Smiley: Ja aber sie standen doch neben ihm, Miss Bassa, warum haben sie nicht an der Flucht gehindert.
Bassa: Ich habe keinerlei Veranlassung, ihnen den Mann festzuhalten, der Spargo getötet hat aus welchem Grund auch immer.
Smiley: Weit wird er jedenfalls nicht kommen, los Männer hinterher, jawohl, Spargo.
Hatch: Plötzlich waren sie überall, Prof, in jeder Ecke, sogar im Kamin.
vanDusen: Eine für den bewanderten Ventriloquisten nicht eben schwierige akustische Täuschung, mein lieber Hatch.
Hatch: Einen Augenblick lang dachte ich tatsächlich sie hätten sich vervielfacht.
van Dusen: Eine absurde Vorstellung mein lieber Hatch.
Hatch: Nicht wahr Prof.
vanDusen: Die Welt mein lieber Hatch ist zu klein um mehr als einen Professor van Dusen zu tragen.
Professor van Dusen: Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch: Klaus Herm
Inspektor Smiley von Scotland Yard: Rolf Marnitz
Kabora Bassa, Zauberin aus Afrika: Ursula Heyer
Anthony Pomeroy, Sekretär im Globetrotter Club: Wolfgang Condrus
Toddles, Diener im Club: Heinz Spitzner
Mandrake, Club-Mitglied: Herbert Weißbach
Pimpernel, Club-Mitglied: Otto Czarski
King Cole Boloski, Chef einer Völkerschau: Hans Werner Bussinger
Alfred Russel Wallace, Wissenschaftler: Helmut Heyne
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