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AUG 20

  posted by Prof. van Dusen   from  on August 20, 2025 7:56 PM


Michael Koser: Prof. van Dusen auf dem Totenschiff (RIAS 1990)

Kettle: Sagen Sie mal Mr. Hatch.

Hatch: Ja.

Kettle: Wie gefällt sie Ihnen denn so.

Hatch: Wer, Mr. Kettle.

Kettle: Na wer schon, die Kaiserin von China natürlich.

Hatch: Ach na ja, ganz neu ist sie ja nicht mehr und wenn ich mir überlege was in den letzten Tagen so alles passiert ist, irgendwie unheimlich.

Kettle: Wissen Sie Mr. Hatch, schön war sie nie die alte Kaiserin und gemütlich auch nicht, aber das müssen Sie ihr lassen, die Verpflegung ist ordentlich.

Pozzo: Und die Bar erst, Seniore, bestens bestückt, Salute Senior Hatch.

Hatch: Salute.

Pozzo: Salute Zahlmeister, ah, ah ah.

Hatch: Tot?

Kettle: Tot, Mr. Hatch, Nummer 4.

Hatch: Das vierte Opfer, der vierte Mord an Bord der Kaiserin von China unterwegs im Nordpazifik auf der Route Yokohama San Francisco, zuerst Mr. Darby, dann Frau von Pahlen, Mr. Phipps der Funker und jetzt Senior Pozzo, und der war noch lange nicht der letzte in den nächsten Tagen.

vanDusen: Mein lieber Hatch.

Hatch: Prof.

vanDusen: Was habe ich mich ohne Unterlaß bemüht ihnen einzuschärfen.

Hatch: Eine ganze Menge Prof.

vanDusen: Wie sollen sie berichterstatten, präzise, detailliert.

Hatch: Und von Anfang an, alles klar Prof in diesem Sinne meine Damen und Herren werde ich ihnen die schaudererregende Geschichte vom Totenschiff schön ordentlich der Reihe nach erzählen, eine Geschichte, die in der gewaltigen vanDusen Chronik einen makaberen Ehrenplatz einnimmt, ich beginne mit dem 1. Januar 1906 jenem Tag an dem der Prof, meine Wenigkeit und ein paar für diese Geschichte ganz unwichtige Figuren Robinsons Insel in einem selbstgebastelten Heißluftballon verließen, unser Ziel die Molukeninsel Halmahera haben wir nie erreicht, ungünstiger Wind trieb uns weit nach Norden ab und schließlich mußten wir mitten im Pazifik niedergehen oder wassern, wie der Fachmann sagt, die Osakamaru, ein japanisches Kriegsschiff fischte uns auf und setze uns in Yokohama an Land, und weil wir möglichst schnell weiterkommen wollen, suchten van Dusen und ich gleich das Büro der PMSSC auf, der Pacific Mail Steam Ship Company, der größten Schiffahrtlinie zwischen Asien und Amerika.

Angestellter: San Francisco, bedaure sehr meine Herren, in den nächsten 2 Wochen fährt nur ein einziges Schiff, die Kaiserin von China und die werden sie nicht nehmen wollen.

Hatch: So und warum nicht.

Angestellter: Weil die Kaiserin ein Kulischiff ist voll bis unter die Luken mit chinesischen Arbeitern für den Eisenbahnbau im Amerika.

Hatch: Wir haben nichts gegen Chinesen außer sie heißen Dr.TschuManFu was Prof

Angestellter: Ein lobenswerter Standpunkt, meine Herren, aufgeklärt und progressiv, doch bedenken sie, ein Kulitransporter wie die Kaiserin von China kann ihnen keinesfalls all jenen Komfort bieten welchen sie als zivilisierte Zeitgenossen beanspruchen dürfen, keine Soireen, keine Maskenbälle, keine Bibliothek, kein Schwimmbad.

Hatch: Aber ein paar Passagierkabinen wird es doch wohl geben.

Angestellter: Gewiß, 8 im ganzen, auf dem Achterdeck, ferner hat die Kaiserin zu bieten einen soliden Safe in der Kabine des Zahlmeisters für ihre Wertsachen und sogar eine Kühlkammer, falls sie verderbliche Waren mit sich führen.

Hatch: Nur Whiskey und den behalt ich lieber bei mir, von ihren 8 Kabinen sind da welche frei.

Angestellter: Lassen sie mich nachsehen Sir, sechs sind belegt, Singapur San Francisco, zwei wären frei.

Hatch: Na also, ist eine Bar an Bord.

Angestellter: Selbstverständlich Sir.

vanDusen: Wir nehmen die Kabinen, wann segelt die Kaiserin von China.

Angestellter: Moment Sir, ah hier, Ankunft Yokohama 11. Januar am frühen Morgen, Abfahrt Yokohama am gleichen Tag, abends 6 Uhr.

vanDusen: Und wann wir das Schiff San Francisco erreichen.

Angestellter: Genau 15 Tage später Sir.

Hatch: Also am 26. Januar.

vanDusen: Mitnichten, mein lieber Hatch, am 25. Januar.

Hatch: Das kann nicht sein, Prof 11 plus 15.

vanDusen: Ich werde es ihnen ein anderes mal erklären mein lieber Hatch.

Hatch: Pünktlich dampfte die Kaiserin von China in Yokohama ein, kein sehr beeindruckendes Schiff, Rost, abblätternder Farbe und ein alles durchdringender Geruch nach Sojasoße und ungewaschener Menschheit, das lag an den Kulis, oder besser an der Art wie sie verstaut waren, tausend Mann im Vorschiff und Zwischendeck übereinander und durcheinander geschichtet, so pünktlich wie sie gekommen war, segelte sie auch ab, die Kaiserin und während sie sich aus dem Hafen von Yokohama schob, fand im Speisesaal eine kleine Zeremonie vor dem Abendessen statt, ein großer kugelrunder Mann, der sein Doppelkinn in einen blauen Uniformkragen gezwängt hatte, machte die oevres, nicht für die Kulis natürlich, sondern für die Passagiere der ersten klasse dh für die beiden Neuzugänge.

Haddock: Kapitän Haddock, zu ihren Diensten, im Namen der Pmssc heiße sie an Bord herzlich willkommen, meine Leute und ich werden uns alle Mühe geben ihnen die Reise so angenehm wie möglich zu machen.

Hatch: Was man so sagt danach stellte der Käptn seine Offiziere vor, den ersten, den zweiten, den dritten, den Chefingenieur, den Schiffsarzt, eine Galerie unauffälliger Figuren in weiß und blau, dann kam der Zahlmeister Mr Kettle, und der fiel schon etwas mehr auf weil er nämlich genau so rund und speckig war wie der Kapitän.

Haddock: Wenden sie sich an Mr Kettle meine Herren wenn sie Fragen, Wünsche oder gar Beschwerden haben, aber natürlich stehen auch wir anderen ihnen jederzeit gern zur Verfügung, wir alle bis hinunter zu Mr Phipps dem Funker, obwohl der genaugenommen nicht zur Besatzung der Kaiserin von China gehört sondern uns von der Marconigesellschaft nur ausgeliehen wurde mitsamt seinem drahtlosen Wunderapparat, und nun meine Damen und Herren habe ich angenehme Pflicht den wenn ich so sagen darf alteingesessenen Passagieren die beiden neuen vorzustellen, es handelt sich um zwei Herren aus den USA.

Hatch: Wenn sie gestatten Käptn übernehme ich das.

Haddock: Bitte Mr Hatch.

Hatch: Danke sehr, Ladies und Gentlemen vor ihnen steht kein geringer als Prof van Dusen, der weltgrößte Wissenschaftler und bedeutendster Amateurkriminologe, die Denkmaschine wie man ihn zu titulieren pflegt, in NewYork wie in London, Paris und Berlin, in der Wüste Sahara wie in Transsylvanien und im wilden Tibet, was mich betrifft mein Name ist Hatch, Hutchinson Hatch, Reporter von Beruf und aus Berufung Begleiter Assistent und Chronist des Prof.

Pozzo: Bravo seniore, grandioso, magnifica, imposonate, haben sie im Circus gearbeitet, eine wunderbare Präsentation, hätte ich selbser kaum besser können ich der große Pozzo.

Haddock: Bitte Mr Pozzo, ladies first, Madame Berzelius aus Riga.

Berzelius: Eine Sucherin.

vanDusen: Nach wissenschaftlicher Erkenntnis Madame.

Berzelius: Nach dem guten, wahren, echten mein Herr, nach der geistigen Wahrheit die sich verbirgt hinter der Welt des materiellen Scheins, nach der unergründlichen Weisheit des Ostens, die zu finden wir durch Wüsten und Dschungel gepilgert sind bis hin zu den Gipfeln des erhabenen Himalaya.

Hatch: So wie sie redete, sah sie auch aus, bleich, hager, vergeistigt, ganz im Gegensatz zu ihrer korpulenten Begleiterin, die der Welt des materiellen Scheins offenbar noch nicht ganz abgeschworen hatte, jedenfalls was die Freuden der Tafel betraf.

Berzelius: Erinner mich daran teuerste Pomponia, daß ich dem Herr Prof ein signiertes Exemplar meiner kleinen Schrift Unter Gurus Lamas und Fakiren zukommen lasse.

Pomponia: Ich werde es nicht versäumen, liebste Sonja.

Hatch: Das männliche Gegenstück zum Duo Sonja Berzelius und Pomponia von Pahlen bildeten die Herren Pozzo und Klapperini, ersterer dick und fett, letzterer lang und klapperdürr, das mußte so sein, davon lebten die beiden.

Pozzo: Klapperini, das lebende Skelett, und ich Pozzo, der große Pozzo, ich bin sein Impressario, überall sind wir aufgetreten, auf der ganzen Welt, von hohen höchsten und allerhöchsten Herrschaften, und alle waren hingerissen, waren begeistert, alle waren erbaut.

Hatch: Erbaut.

Pozzo: Jawohl erbaut, meine Damen und Herren, denn Klapperini ist nicht nur das unbestritten magerstes Skelett unserer Zeit, er ist auch das bei weitem ausdrucksvollste im künstlerischen Sinne, zeig den Herrschaften, was du kannst Klapperini, mach eine Pose.

Haddock: Nach dem Essen Mr Pozzo bitte, Minher Swammerdam aus den Niederlanden.

Swammerdam: Tiersammler Tierfänger Amateurzoologe quasi ein Kollege von ihnen.

vanDusen: Quasi.

Swammerdam: Sie können sich gern mal ansehen, was ich in den letzten Monaten, so alles eingesackt habe in Australien auf den Inseln, unten im gesicherten Spezialfrachtraum, damit meine Lieblinge nicht auskneifen und sie nachts in ihren Betten besuchen.

Haddock: Und last not but least Mr Darby aus Washington.

Hatch: Soweit alles friedlich und normal nicht wahr meine Damen und Herren, aber lassen sie sich von mir sagen 7 der Vorgestellten, 4 Passagiere und 3 Schiffsoffiziere sollten die Reise nicht überleben, in den ersten Tagen war noch nichts zu spüren, von dem schwarzen Schatten des Todes, der über uns hing, die Kaiserin von China zog ihre Bahn durch den nördlichen Pazifik, das Wetter war mäßig, die Gesellschaft im Speisesaal ebenfalls, keine besonderen Vorkommnisse, bis zum Morgen des 20 Januar 1906.

Haddock: Des 19. Januar Mr Hatch.

Hatch: Kann nicht angehen, Käptn, der 19 war gestern.

Haddock: Ganz recht Mr Hatch, gestern und heute auch, zweimal der 19 Januar.

Hatch: Sie nehmen mich auf den Arm, Käptn.

Haddock: Würde ich mir nie erlauben Mr Hatch, sehen sie wir haben heute Nacht den 180. Längengrad passiert.

Hatch: Ah ja und.

Haddock: Das ist die sog Datumsgrenze, und da wir von West nach Ost fahren haben wir einen ganzen Tag gewonnen.

Hatch: Versteh ich nicht.

Kettle: Ist doch gar nicht so schwer, Mr Hatch, passen sie mal auf, stellen sie sich vor sie befinden sich hoch über der Erde an einem festen Punkt, und die Erde dreht sich unter ihnen weg von Ost nach West.

Swammerdam: Umgekehrt Mr Kettle, von West nach Ost, und dann kommt es ja vor allem darauf an wo sich die Sonne.

Berzelius: Schweben im Weltenraum welch poetischer welch mystischer Gedanke.

Kettle: Finden sie Madame Berzelius.

Pozzo: Ach was Mystik hin Mystik her, wir haben einen Tag zusätzlich, darauf sollten wir was trinken.

Haddock: Ja.

Hatch: Und das taten wir, wie das mit dem doppelten Datum zustande kommt hat mir der Prof später eingehend erläutert, verstanden hab ich es trotzdem nicht, was solls, manchmal gibt 2 plus 2 eben 5.

Pomponia: Wenn ich die hochinteressante Diskussion wegen einer eher profanen Sache kurz unterbrechen dürfte, hat einer der Herrschaften Mr Darby gesehen.

Berzelius: Darby.

Haddock: Darby, richtig, sein Platz ist leer.

Hatch: Jetzt wo sies sagen, Frau von Pahlen, gestern zum Abendessen war er auch schon nicht da, ist mir gar nicht aufgefallen, weil er nie was sagt.

Berzelius: Vielleicht ist er erkrankt der arme Mensch.

Pozzo: Seekrank vermutlich.

Haddock: Mr Kettle sehen sie in Mr Darbys Kabine nach.

Hatch: Aber auch da war er nicht, der wortkarge Mr Darby und deshalb ging Kapitän Haddock kurz mit sich zu rat und gab dann befehl das ganze Schiff zu durchsuchen von oben nach unten, von hinten nach vorne, Ergebnis.

Kettle: Kein Mr Darby, Sir spurlos verschwunden.

Berzelius: Spurlos verschwunden.

Haddock: Dann sind wir gezwungen der traurigen Tatsache ins Auge zu sehen, Mr Kettle, meine Herrschaften, Mr Darby muß unbemerkt über Bord gefallen sein, es gibt keine andere Erklärung, ein tragischer Unglückfall, sehr bedauerlich und sehr peinlich für Schiff und Rederei.

Kettle: Leider Sir und wenn man bedenkt daß auf unserer letzten Fahrt schon mal so was passiert ist, direkt verschwunden nicht Mr Pozzo, aber ein Passagier hatte einen Unfall, Mr Hemingway der bekannte Großwildjäger, zurück von einer Tour in Pamir, hat sich erschossen, beim Gewehrreinigen, aus versehen, übrigens in der Kabine die jetzt Mr Darby hat hatte mein ich.

Berzelius: So rollt das Rad des Schicksals und so kehrt das ewiggleiche ewig wieder.

Hatch: Und was sie mit Hemingway gemacht Käptn.

Haddock: Im Kühlraum abgelegt, aufgebahrt, da ist ausreichend Platz, sogar für 2 Personen, wenns sein muß, und in San Francisco wurde er von einem Bestattungsunternehmen abgeholt, das hatten wir telegrafisch verständigt.

Kettle: Apropos, ich habe natürlich Mr Phipps angewiesen die Reederei von Mr Darbys Verlust in Kenntnis zu setzen.

Phipps: Käpn Hadock.

Haddock: Ja Mr Phipps, Auftrag ausgeführt.

Phipps: Leider nein, Sir das Funkgerät ist nicht in Ordnung, merkwürdig, ich habs erst gestern überprüft, eine Röhre ist nicht glaub ich.

Haddock: Können sie das reparieren, Mr Phipps.

Phipps: Aber ja Käptn.

Haddock: Und wie lange wird das dauern.

Phipps: Ein zwei Tage.

Hatch: Na Prof wollen sie nicht eingreifen, immerhin sind der weltgrößte Experte für drahtlose Telegrafie nach Marconi.

vanDusen: Nach Marconi mein lieber Hatch.

Hatch: Wenn sie wert darauf legen Prof auch mit Marconi oder von mir aus auch vor ihm, was ist, wollen sie Phipps helfen.

vanDusen: Das ist absolut unnötig und uninteressant, handelt es sich weder um ein wissenschaftliches noch um ein kriminologisches Problem.

Hatch: Diese Einschätzung mußte der Prof sehr bald revidieren, schon am nächsten Tag, ich saß an der Bar zusammen mit Pozzo, Zahlmeister Kettle und Frau von Pahlen, die der Obhut ihrer Freundin entflohen war um sich ganz speziellen geistigen Einflüssen hinzugeben in form von Cognac und Sodawasser.

Pomponia: Ihr ganz besonders wohlergehen meine Herren.

Hatch: Prösterchen, sage sie mal Pozzo, ihr Freund Klapperini, sind sie sicher daß er wirklich ein lebendes Skelett ist.

Pozzo: Wie meinen sie das Senior Hatch.

Hatch: Er sagt nichts, sitzt steif da und wenn er sich mal bewegt, tut er das wie ein Automat, lebendig ist anders.

Pozzo: Aber seniore, das ist doch gerade die Kunst.

Berzelius: Pomponia, hier muß ich dich finden, und was sehe ich du trinkst, Alkohol am Vormittag.

Pomponia: Nur ein ganz kleiner Cognac, Sonja zur Gesellschaft, weil es doch zu kalt ist.

Berzelius: Verlasse auf der Stelle diesen Sündenpfuhl, begib dich in deine Kabine und versenke dich in die mystische Weisheit des tibetanischen Totenbuchs, bitte geh, so tun sie doch was, meine Herren, bitte helfen sie mir.

Hatch: Leicht gesagt, wir standen wie erstarrt und sahen zu wie Frau von Pahlen mit herausquellenden Augen die Hände um den Hals gekrampft keuchend durch den Speisesaal taumelte, aus der Tür über das offene Deck, nur Zahlmeister Kettle bewies Geistesgegenwart und versuchte sie aufzuhalten, vergeblich, die gewichtige Dame glitt ihm aus den Händen und stürzte über die Reling in den grauen Ozean.

Berzelius: Pomponia.

Haddock: Mann über Bord, wollte sagen Frau über Bord, Maschinen rückwärts volle Kraft.

Hatch: Die Kaiserin kam zum stehen, ein Boot wurde ausgesetzt, aber da war die unglückliche Frau von Pahlen schon längst untergegangen, der zweite Todesfall innerhalb von 2 Tagen, mir kroch ein merkwürdiges Gefühl über den Rücken, was sagte Prof van Dusen, als ich ihm in der Kabine von dem neuen Unglück berichtete.

vanDusen: Ein Unglück wohl kaum, mein lieber Hatch, alle Symptome welch sie mir so plastisch schildern vor das innere Auge stellen, deuten auf eine akute Atem-lähmung hin wie sie durch die Einnahme gewisser tropischergifte hervorgerufen wird.

Hatch: Wissen sie woran ich denke.

vanDusen: Das ist nicht schwer zu erraten, an die Menagerie unseres Mitpassagiers Schwammadam.

Hatch: Aber bevor ich mir das alles mal gründlich und in Ruhe überlegen konnte, ging es schon weiter, Schlag auf Schlag, beim Abendessen verkündete Kapitän Haddock die nächste Hiobsbotschaft.

Haddock: Es ist Mr Phipps meine Herrschaften unser Funker, verschwunden, wir haben wieder einmal alles intensiv abgesucht aber.

Hatch: Über Bord.

Berzelius: Mr. Fips.

Haddock: Ja davon müssen wir ausgehen.

Berzelius: Wie Mr Darby, wie meine unglückselige Pomponia, zum dritten mal hat das Schicksal zugeschlagen.

Haddock: Drei Unglücksfälle, kurz hintereinander, schon sehr seltsam.

Berzelius: Seltsam, Kapitän sagen sie lieber unheimlich, sagen sie nicht geheuer.

Haddock: Ja und darum hab ich eine Bitte an sie Prof van Dusen, sie sind ein berühmter Detektiv.

vanDusen: Amateurkriminologe, mein lieber Kapitän, Amateurkriminologe.

Haddock: Klar Prof worum ich sie bitten wollte, können sie nicht ein bißchen forschen oder untersuchen oder ermitteln oder was ein Dete.

Berzelius: Amateurkriminologe.

Haddock: Ja Amateurkriminologe so macht.

Berzelius: Forschen sie nur, Prof all ihre Wissenschaft wird zu schanden werden, die Mächte des Bösen sind über uns, jama der gott des todes, die Kali, die Würgerin.

vanDusen: Seien sie überzeugt Prof van Dusen ist jedem Dämon gewachsen.

Berzelius: Sie freveln Prof.

vanDusen: Wir werden sehen madam ist das funkgerät wieder funktionstüchtig käptn.

Haddock: Keine Ahnung ich kenn mich nicht aus damit, vielleicht sie, Prof.

vanDusen: Ein wenig, noch heute abend werde ich mich drum kümmern.

Hatch: Gegen 11 verließ der Prof seine Kabine, allein, auf seinen ausdrücklichen Wunsch, ich wartete, als der Prof um Mitternacht noch nicht wieder zurück war, fing ich an mir Sorgen zu machen, und ich machte mir nicht nur Sorgen, ich machte mich auch auf den Weg zur Funkkabine, und da fand ich ihn, im Licht der Sterne das durchs Bullauge fiel, reglos auf dem Boden, das vierte Opfer, gott sei dank er atmet noch, oh eine gewaltige Beule am Hinterkopf, naß, das muß Blut sein, kombiniere, niedergeschlagen, offenbar hat jemand an bord was dagegen daß der Prof sich einmischt, na machen wir erst mal Licht, ach du dicker Vater, eine Schlage zusammengerollt auf van Dusens Rücken, an die 2m lang längst gestreift, schwarz und knallrot, wie ich später aus kompetentem Mund erfuhr eine moment pseudechis pofiendi bendit, eine australische Schwarzotter, hochgiftig, aber daran dachte ich nicht, ich dachte überhaupt nicht, packte zu, instinktiv, direkt hinter dem Kopf, hob sie hoch, obwohl sie zischte und zappelte, öffnete mit der anderen Hand das Bullauge und raus mit den Vieh, so dann unterdrückte ich heldenhaft ein starkes Bedürfnis nach einem doppelten Whisky, raste zur Tür und brüllte einen Steward herbei und den schickte ich aus den Schiffsarzt zu holen, das dauerte seine Zeit, Dr Melville war voll bis zum Stehkragen wie jede Nacht.

Melville: Schütterung, Hirnerschütterung infolge Einwirkung eines harten Gegenstands auf den Schädel.

Hatch: Sonst nichts Doc.

Melville: Was wollen sie denn noch junger Mann.

Hatch: Schlangenbiß oder.

Melville: Ach was, nur Gehirnerschütterung, absolute Bettruhe, und kein Alkohol, kein Tropfen.

Hatch: Prof van Dusen trinkt nur Tee und Mineralwasser, ganz selten mal eine Flasche Champagner, außerdem ist er bewußslos.

Melville: Wußtlos, richtig, kein Problem junger Mann das gibt sich.

Hatch: Wann Doc.

Melville: Bald junger Mann, zwei Tage, drei Tage, sagen sie mal junger Mann haben sie zufällig einen kleinen kleinen Schluck da.

Hatch: Wir trugen den großen kleinen Mann in seine Kabine und legten ihn ins Bett, und da lag er blaß leise atmend, mit geschlossenen Augen, ein Tag verging, ein zweiter Tag, ein dritter, am dritten Tag, am Nachmittag des 23. Januar 1906 kam Prof van Dusen zu sich und schlug die Augen auf, hipp hipp hurra.

vanDusen: Mein lieber Hatch, was soll das Geschrei.

Hatch: Die reine Freude, Prof weil sie wieder da sind, wie fühlen sie sich.

vanDusen: Lassen wir irrelevante persönliche Details, mein lieber Hatch, kommen wir zur Sache, ich wurde außer Gefecht gesetzt.

Hatch: Ja Prof auf den Kopf gehauen in der Kabine des Funkers in der Nacht vom 20 zum 21 Januar.

vanDusen: Und wie ich dem Wandkalender entnehme, schreiben wir heute den 23 Januar, nach Lichtstärke und Schattenwurf ist es etwa 2 Uhr nachmittag.

Hatch: Genau 1 Uhr 54, Prof.

vanDusen: Was ist in den letzten 62 Stundengeschehen.

Hatch: Sehr viel Prof und nichts gutes.

vanDusen: In der Tat mein lieber Hatch, berichten sie.

Hatch: Ich berichtete, zuerst das, was dem Prof selbst widerfahren war, Gehirn-erschütterung, Doc Melville und die Schlange.

vanDusen: Eine tropische Giftschlange interessant, ein weiterer Hinweis auf Swammerdams Sammlung mein lieber Hatch aber fahren sie fort.

Hatch: Mehr haben sie nicht zu sagen Prof.

vanDusen: Hab ich etwas übersehen mein lieber Hatch.

Hatch: Naja vielleicht eine kleine Anerkennung für Tatkraft und entschlossenes Handeln.

vanDusen: aber mein lieber Hatch, das versteht sich bei ihnen doch von selbst, erzählen sei weiter.

Hatch: Wir haben sie also ins Bett gesteckt, Prof und ich habe auf sie aufgepaßt, wenn ich mal weg mußte zum schlafen und essen und so, dann hab ich dafür gesorgt daß sie gleich von mehreren Stewards bewacht wurden.

vanDusen: Unwichtig, mein lieber Hatch, insignifikant, haben sie die Güte, sich nun endlich der Referierung des 4. Mordes zuzuwenden.

Hatch: Woher wissen sie.

vanDusen: Wozu sonst hätte der noch unbekannte Mörder Prof van Dusen ausschal-ten sollen, um sich freie Hand zu verschaffen versteht sich, also wer war Opfer Nr 4.

Hatch: Senior Pozzo, sagte ich, am 21 Januar nachmittag im Speisesaal beim trinken aber das wissen ja, mein Damen und Herren.

vanDusen: Pozzo ging also nicht über Bord.

Hatch: Nein Prof er fiel um und war tot.

vanDusen: Eine stärkere Dosis diesmal wies scheint, was geschah mit dem Toten.

Hatch: In den Kühlraum Prof, da blieb er nicht lang allein, schon am abend kriegte er Gesellschaft.

Haddock: Meine Herrschaften trotz alledem wir wollen zeigen daß wir uns nicht unterkriegen von rätselhaften Unglücksfallen, erheben sie ihr Glas, trinken sie mit mir auf unser gutes Schiff, die Kaiserin von China, sie lebe hoch, hoch.

Kettle: Der Käptn um gotteswillen der Käptn, Doc schnell.

Melville: Wozu, ist ja doch nichts mehr zu machen, tot.

Berzelius: Der Fluch des Himmels lastet auf diesem Schiff.

Melville: Mag sein, Madame aber das Gift stammt von der Erde, wird Zeit daß der alte Doc mal wieder nüchtern wird, morgen morgen kommen sie mir unters Messer, der Käpn und dieser Pozzo und dann sehen nach was ihnen nicht bekommen ist.

Hatch: Aber es wurde nichts aus der Autopsie, und warum nicht weil Doc Melville am nächsten morgen verschwunden war.

vanDusen: Was sie nicht sagen.

Hatch: Die übliche Sucherei, das übliche Ergebnis, der Doktor war nicht mehr aufzutreiben, und da wurde uns allen sehr sehr mulmig, sechs Tote in vier Tagen, das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, niemand wagte mehr zu schlafen oder zu essen, jeder schloß sich ein, zitterte und zagen, totenbleich von Angesicht, das grauen ging um an Bord, das grimme gräßliche grauen.

vanDusen: Heben sie sich diese grauenhafte Muster journalistischer Prosa auf für den Daily New Yorker, was wir jetzt benötigen sind Fakten, läuten sie dem Steward.

Hatch: Was haben sie vor Prof.

vanDusen: Meine Kleider, es gilt verlorene Zeit aufzuholen und dem rätselhaften Fall einer Lösung zuzuführen.

Hatch: Nicht mehr nötig, Prof legen sie sich ruhig wieder hin der Fall ist schon gelöst.

vanDusen: Was sagen sie da gelöst ohne Prof van Dusen.

Hatch: So ist es Prof.

vanDusen: Spannen sie mich nicht länger auf die Folter, berichten sie

Hatch: Machen wir, Prof heute morgen wurden wir alle zusammengetrommelt, Passagiere und Schiffsoffiziere, soweit noch am leben und an Bord, und zwar vom 1 Offizier, der nach Käptn Haddocks Tod das Schiff kommandierte, aber nicht er hatte uns was zu sagen, sondern Zahlmeister Kettle, er sah merkwürdig aus, um seinen Kopf hatte er einen dicken weißen Turban geschlungen.

Kettle: Ein Verband, meine Herrschaften, man hat mich heute nacht niedergeschlagen, um an den Safe in meiner Kabine zu gelangen.

Berzelius: Ein Unglückschiff.

Kettle: Meine Herrschaften in Anbetracht der ungewöhnlichen Ereignisse die in den letzten Tagen an Bord vorgefallen sind, sehe ich mich genötigt, ja geradezu verpflichtet, sie alle zu Mitwissern eines streng gehüteten Geheimnisses zu machen, auf dieser Reise besteht bzw bestand die Ladung der Kaiserin nicht nur aus den üblichen Kulis, sondern auch aus einem Schatz im Werte von rund 2 Mio Dollar.

Hatch: Der Radscha von Saran auf Borneo hatte die Bewaffnung seiner Krieger modernisiert, keine Blasrohre mehr, keine krummen Messer zum Kopfabschneiden stattdessen Hinterlader und Feldkanonen, was er brauchte kriegte er in den USA aus veralteten Heeresbeständen und weil er keine Landesbank und darum auch keine Banknoten hatte, zahlte er in Naturalien, Rubine, Smaragde, Diamanten, Jade, zwei große Lederbeutel voll, damit dieser Schatz unterwegs nicht abhanden kam, wurde er nicht offiziel mit großem Brimborium transportiert, sondern heimlich incognito sozusagen auf der Kaiserin von China, in Singapur kam der Schatz in einem Reissack versteckt an Bord und da gleich in den Safe.

Kettle: Nur 3 Personen an Bord wußte davon, Kapitän Haddock, ich und Mr Darby.

Berzelius: Mr Darby weshalb Mr Darby.

Kettle: Mr Darby, jetzt kann ich es ja enthüllen, gehörte zum Schatzamt der vereinigten Staaten und hatte den Auftrag den Transport der Wertsachen zu überwachen, nur 3 Personen, das hatten wir jedenfalls angenommen, doch wie sich nun herausstellt, war noch eine vierte Person im Bilde, eine Person die auf ihren Wanderungen durch die Inseln im indischen Ozean vom Schatz und vor allem von der Art seines Transports erfahren haben muß und die daraufhin den Plan faßte sich den Schatz anzueignen, was ihr heute nacht auch gelungen ist, gestern abend bei meiner regelmäßigen Safeinspektion war der Schatz des Radscha noch da, heute morgen war der Safe aufgebrochen, der Schatz verschwunden und nicht nur der Schatz war verschwunden auch ein Beiboot der Kaiserin von China, ganz offensichtlich hat es die fragliche Person zu Wasser gelassen, unbemerkt während des heute nacht herrschenden Gewitters und ist darin entflohen.

Berzelius: Minher Swammerdan.

Hatch: Richtig wo steckt er eigentlich.

Kettle: Jawohl meine Herrschaften Minher Swammerdam ist der Räuber des Schatzes, dieses kleine Stück Jade habe ich in seiner Kabine entdeckt.

Hatch: Dann muß Swammerdam auch der unheimliche Mörder sein.

Kettle: Ohne jeden Zweifel, Mr Hatch er hatte ja auch die beste Gelegenheit an tropische Gifte heranzukommen.

Berzelius: Aber warum denn nur, Mr Kettle warum.

Kettle: Nun Darby und der Kapitän wurden als Mitwisser als mögliche Störfaktoren ausgeschaltet.

Hatch: Und Ponzo, der Funker, der Arzt.

Berzelius: Und Pomponia.

Kettle: Was weiß ich, vielleicht wollte Swammerdam an Bord eine Atmosphäre des Grauens erzeugen um so unbehelligt sein eigentliches Ziel der Raub des Schatzes verfolgen zu können, wie auch immer, Madam Berzelius, meine Herren, der Schatz ist zwar verschwunden aber mit ihm sind wir auch den 6fachen Mörder los, der uns alle in furcht und schrecken versetzt hat, damit ist es nun vorbei, fassen sich wieder, genießen sie den letzten Abschnitt unserer Reise, in 2 Tagen werden wir San Francisco erreichen.

vanDusen: Swammerdam, eine saubere und klare Lösung, mein lieber Hatch nur leider nicht die richtige.

Hatch: Wie kommen sie darauf Prof.

vanDusen: Aus mehreren Gründen, Swammerdam hielt sich so gut wie niemals im Speisesaal auf, nun wirken die tropischen Gifte welche Frau von Pahlen, Senior Pozzo und Kapitän Haddock erlegen sind, sehr schnell, sie müssen also den Opfern unmittelbar von dem Tod verabreicht worden sein, ferner ist es nicht vorstellbar, daß ein begeisterter Amateurzoologe wie Swammerdam den Verlust höchst rarer Samm-lerstücke wie etwa der Schwarzotter in Kauf genommen haben sollte, ich meine jenes Tier welches sie mein lieber Hatch so nonchalant über Bord befördert haben.

Hatch: Um ihr Leben zu retten Prof.

vanDusen: Gewiß, gewiß mein lieber Hatch es bleiben Fragen, weshalb hätte Swam-merdam ohne Not 6 Menschen töten sollen, weshalb hätte er fliehen sollen in einem kleinen Boot auf dem weiten leeren Nordpazifik, wo es im Umkreis von 300 km nicht einmal ein Felsenriff gibt, geschweige denn eine bewohnte Insel, nein nein mein lieber Hatch Swammerdam ist unschuldig, nach aller Wahrscheinlichkeit ist er das 7. Opfer des Massenmörders geworden, dieser mein lieber Hatch, dieser weilt noch immer unter uns, und es obliegt Prof van Dusen ihn zu entlarven und zur Rechen-schaft zu ziehen, Fakten sind zu sammeln, Beweise zusammenzutragen, ans Werk.

Hatch: Immer mit der Ruhe, Prof die Sache ist gefährlich, der Mörder wollte sie schon einmal um die Ecke bringen und wenn er erfährt daß sie wieder bei sich sind.

vanDusen: Wird er es ohne frage ein zweites mal versuchen, dies gilt es tunlich zu vermeiden.

Hatch: Am besten bleiben sie bewußtlos Prof, offiziell meine ich.

vanDusen: Das dürfte kaum praktikabel sein, mein lieber Hatch, der Mörder könnte jederzeit unter einem Vorwand meine Kabine betreten und dabei feststellen daß ich nicht wie behauptet zu Bett liege, ich werde verschwinden.

Hatch: Sie meinen wie Darby und die anderen.

vanDusen: Exakt, und damit ich mich ungestört an Bord der Kaiserin von China bewegen kann werde ich mich unsichtbar machen.

Hatch: Einfach unsichtbar, Simsalabim hokuspokus.

vanDusen: Ganz recht, dazu benötige ich einige simple Paraphernalien, zunächst zwei Gummipflaster aus unserer Reiseapotheke, dann eine größere Quantität an Safran und Currypulver welches sie in der Kombüse organisieren werden, und schließlich, eine gewisse Kleinigkeit aus der Kabine von Madame Berzelius.

Hatch: Kurz vor Mitternacht gab es einen lauten Platsch, etwas schweres war ins Wasser gefallen aus van Dusens Bullauge, ein Mensch oder nur ein mit Werkzeug beschwertes Bündel Kleidungsstücke, wer konnte das sagen.

Hatch: Mann über Bord, Mann über Bord, oh Mr Kattle, geben sie Alarm, der Prof er muß wieder zu Bewußtsein gekommen sein, plötzlich war er aus dem Bett, ist durch die Kabine getaumelt und durchs Bullauge, konnte nicht festhalten, oh gott Mr Kettle tun sie doch was.

Hatch: 24 Stunden später, ich saß in meiner Kabine und hielt mich an einem Whiskey fest, da klopfte es an die Tür leise vorsichtig, ein zwei, eins zwei drei, das verabredete Zeichen, ich machte auf, vor mir stand ein Chinese, ein kleiner gelber Kuli, einer von den 1000 im Vorschiff.

vanDusen: Gehen sie zur Seite, lassen sie mich eintreten, mein lieber Hatch ich darf ja nicht gesehen werden.

Hatch: Umwerfend sehen sie aus, Prof absolut echt, wer hätte gedacht daß man mit 2 Pflastern wundelbare Schlitzaugen produzieren kann, und daß Safran nicht nur den Kuchen gel macht sondern auch einen ganzen Prof.

vanDusen: Ich hoffe nur Madam Berzelius hat sich mit dem Verlust ihres falschen Zopfes abgefunden.

Hatch: Jedenfalls hat sie nichts gesagt.

vanDusen: Ja, unmöglich, ganz unmöglich.

Hatch: Was meinen sie.

vanDusen: Die Unterbringung der Kulis, es ist unmöglich und unmenschlich nach unser Ankunft werde ich dem Präsidenten von diesen zuständen Mitteilung machen.

Hatch: Tun sie das und ich schreib was drüber im Daily New Yorker, aber wir sind noch nicht in San Francisco, was macht der Fall, gelöst.

vanDusen: Ja was dachten sie denn, selbstverständlich.

Hatch: Und wer wars.

vanDusen: Auf gar keinen Fall Smamerdam, alle seine Sammlungen, alle seine Aufzeichnungen befinden sich noch an Bord, damit steht endgültig fest, Swammerdam ist Opfer, nicht Täter.

Hatch: Ja also wer dann.

vanDusen: Der Zeitpunkt der letzten Enthüllung ist noch nicht gekommen, noch einen den abschließenden endgültigen Beweis gilt es abzuwarten.

Hatch: Sie spielen also wieder mal Spinx, wollen sie nicht doch ein bißchen mehr rauslassen, ausnahmsweise, damit ich weiß vor wem ich mich hüten muß.

vanDusen: Vor niemanden, es besteht keinerlei Gefahr mehr, nicht für sie und nicht für die übrigen Insassen dieses Fahrzeugs, die Mordserie ist abgeschlossen, sie hat ihren Zweck erfüllt.

Hatch: Ich weiß Prof wenn sie so was sagen, dann stimmt das auch aber könnten sie nicht trotzdem ein kleiner Tipp vom Meister der Kriminologie zum Assistenten.

vanDusen: Warum nicht, zwei Tatsachen empfehle ich ihrer Aufmerksamkeit und ihrer falls möglich geistigen Durchdringung, erstens nur ein Teil der Ermordeten, 5 wenn wir Swammerdam einbeziehen verschwand spurlos über Bord, der andre teil zwei Personen nicht, warum diese Diskrepanz.

Hatch: Ja warum und zweitens.

vanDusen: Die Statur der Toten.

Hatch: Die Statur, Frau von Pahlen, Ponzo und der Käptn waren ausgesprochen dick und rund, meinen sie das, meinen sie der Mörder hat was gegen Dicke, Klapperini das lebende Skelett der wars.

vanDusen: So kenne und schätze ich sie, mit Feuereifer auf der falschen Fährte, überlassen sie alles weiter mir.

Hatch: Damit verschwand er und der falsche Wilhelm an seinem Hinterkopf war das letzte was ich an Bord der Kaiserin von ihm sah, am nächsten Nachmittag, 25 Januar falls sie nicht mitgezählt haben liefen wir durchs golden gate in die Bucht von San Francisco ein, an der Reling stand der kläglich zusammengeschmolzene Rest der Passagiere, Klapperini sagte nichts, wie immer, vielleicht dachte er darüber nach, daß er zukünftig ohne Impressario künstlerisch klappern mußte, auch Madame Berzelius war ungewöhnlich zurückhaltend.

Berzelius: Mr Hatch.

Hatch: Ja Madam.

Berzelius: Ich hab ihn etwas mitzuteilen.

Hatch: Schießen sie los Madame.

Berzelius: Ich hab ihn geschaut Mr Hatch.

Hatch: Wen.

Berzelius: Ihren Freund Prof van Dusen.

Hatch: Ach was.

Berzelius: Ja seinen Astralleib meine ich.

Hatch: Ah.

Berzelius: Er schwebte nachts über den Gang zur Geisterstunde, Mr Hatch eine überirdische Aura war um ihn, ein goldener Schimmer.

Hatch: Soso.

Berzelius: Ja trösten sie sich Mr Hatch und zweifeln sie nicht, er ist glücklich dort wo er sich nunmehr aufhält, auf der höheren Ebene geistiger Existenz.

Hatch: Wir legten an, Vertreter der Reederei kamen an Bord, Zoll, Polizei und die Vertreter der Eisenbahn, die ihre Kulis einsammelten, etwas später fuhr der schwarze Wagen eines Bestattungsunternehmens vor, die beiden Leichen wurden aus dem Kühlraum geholt und weggebracht, dann durften die Passagiere von bord, vorläufig ohne Gepäck, das mußte erst durchsucht werden, ich wanderte ziellos durch das Hafenviertel, es wurde dunkel, was nun, wie gings weiter, plötzlich hielt neben mir ein Automobil eine große schwarze limosine typ talpoledo die Tür ging auf.

vanDusen: Stehn sie nicht wie angewurzelt auf dem trottoir herum, steigen sie ein.

Hatch: Noch immer in der Kulimaskerade.

vanDusen: Keine zeit sie abzulegen, ich darf ihnen Mr Pollock vorstellen, Agenten des Schatzamtes der Vereinigten Staaten, die restlichen Herren gehören dem städtischen Polizeidepartment an, Mr Pollock ist über alles informiert.

Pollock: Seit gestern Nacht.

Hatch: Nanu.

Pollock: Prof van Dusen hat mir von Bord der Kaiserin von China ein drahtloses Telegram geschickt.

Hatch: Ach so.

vanDusen: Mr Pollock hat daraufhin seine Vorbereitungen getroffen gemeinsam werden wir den Serienmörder dingfest machen.

Pollock: Und vor allem den Schatz sicherstellen, den Schatz des Radscha von Reserva, der jetzt Eigentum unserer Regierung ist.

Hatch: Den Schatz aber er ist doch irgendwo im Pazifik verschollen.

vanDusen: Glauben sie das wirklich.

Hatch: Also gut, laß mich überraschen wie immer, wo fahren sie hin.

Pollock: Wir sind da.

Hatch: Ein dunkles Haus in einer dunklen Straße, durch einen dunklen Korridor gingen wir in einen dunklen Raum, Pollack zündete eine Blendlaterne an, ihr Licht fiel auf ein Kruzifix, ein Vorhang aus schwarzen Samt und auf zwei geschlossene Särge, wo waren wir.

Pollock: In den Räumen der Firma Ruhesanft Erd und Feuerbestattung jeder Preislage und in diesen Särgen.

Hatch: Senior Pozzo und Käptn Haddock.

vanDusen: Ja wer sonst.

Hatch: Ach jetzt weiß ichs, ich weiß warum die beiden nicht über Bord gegangen sind und warum unter den opfern so viel dicke waren weil nämlich.

vanDusen: Leise er kommt, hinter den Vorhang, und löschen sie die Laterne, Pollock.

Hatch: Aber das ist ja.

vanDusen: Pst.

Kettle: Na bitte da ist er ja, Sack Nr 1.

vanDusen: Das dürfte genügen, Licht Pollock, der Täter meine Herren in flagrante delicto, nehmen sie ihn fest, wie sie sehen, nicht Klapperini.

Hatch: Tja und auch nicht Madam Berzelius.

vanDusen: Diese harmlose ja beschränke Person haben sie ebenfalls verdächtigt.

Hatch: Hatte ich und darum warum ich überrascht, wie immer, sie meine Damen und Herren sie wissen natürlich längst wer der Mörder war, klar Kettle, Zahlmeister Kettle, der einzige Mensch an Bord der über den Schatz informiert war und nicht dran glauben mußte, und der einzige überlebende Dickwanst dazu, da stand er zwischen zwei kräftigen Polizisten in der rechten ein Messer in der bluttriefenden linken einen blutigen Ledersack.

vanDusen: Der Schatz, der Schatz des Radscha, natürlich nur zur Hälfte, die andere Hälfte befindet sich in der Bauchhöhle der anderen Leiche, wenn sie gestatten ohne jeden Zweifel bin ich der einzige in diesem Raum anwesende Chirurg und Pathologe ihr Messer Kettle, danke sehr, öffnen sie den zweiten Sarg.

Hatch: Wenn sie unbedingt wollen.

vanDusen: Das gesamte mysteriöse makabre Geschehen an Bord der Kaiserin von China wurde, das versteht sich meine Herren, von einem einzigen Plan, einem einzigen Bestreben bestimmt, dem Bestreben Kettles sich den Schatz des Radscha anzueignen, seit er wußte, daß sein Schiff ausersehen war den Schatz zu transportieren war dies sein Ziel und er verwendete großen Fleiß und erhebliche kriminelle Energie auf die Ausarbeitung eines wie er meinte narren- oder sagen wir besser todsicheren Methode, wie ich vermute war es der tödliche Unfall des Mr Hemingway auf der vorherigen Reise welche ihm die Idee nahelegte, seine Beute in Leichen zu verstecken und so an Land zu schmuggeln, der zweite Sack, meine Herren, zwei Leichen benötigte Kettle, zwei voluminöse Leichen um darin nach Entfernung der Eingeweide die beiden Säcke unterzubringen, zwei Leichen für die der Kühlraum des Schiffes ausreichend platz bot.

Hatch: Zwei Leichen ok, Pozzo und Haddock aber der Rest.

vanDusen: Jeder einzelne Mord hatte in Kettles Kalkül seinen festen platz, als erster starb Darby, der Wächter des Schatzes, ihm folgte Pomponia von Pahlen, sie war vorgesehen als einer der beiden Transportmittel, wenn ich mich so ausdrücken darf, doch da sie völlig unplanmäßig über Bord fiel, trotz der Rettungsversuche ihres Mörders, mußte Kapitän Haddock als Ersatz herhalten, der Funker wurde getötet, damit er weder das Schatzamt alarmieren noch andere Schiffe die sich womöglich in der Nähe aufhielten über die angebliche Fluch Swammerdam informieren konnte.

Hatch: Die hätten dann nach ihm gesucht und natürlich nichts gefunden sehr verdächtig soweit alles klar aber was war mit Doc Melville.

vanDusen: Dr Melville der Schiffsarzt hatte die Absicht geäußert, die Leichen im Kühlraum zu obduzieren, zu diesem Zeitpunkt war aber Senior Pozzo bereits.

Hatch: Ausgestopft.

vanDusen: Danke mein lieber Hatch, danke der Versuch mich zu ermorden, ein versuch welcher dank des heroischen Einsatz meines Freundes Hatch zum scheitern verurteilt war, galt sowohl dem nicht unbekannten Amateurkriminologen als auch dem Experten für drahtlose Telegrafie, nachdem er den von ihm auserkorenen Sündenbock Swammerdam samt einem angebohrten Beiboot auf den Grund des Ozean geschickt hatte, hielt Kettle sein Spiel für gewonnen, aber Prof van Dusen war noch da und hatte nichts von seiner Fähigkeit verloren 2 plus 2 zu addieren.

Hatch: Gibt 4 immer und überall, außer im Nordpazifik.

vanDusen: Schon früh fiel mein Verdacht auf Kettle, bei den Giftmorden im Speisesaal war er stets anwesend, als Zahlmeister war er im Besitz von Schlüsseln für jede Tür an Bord, für jede Kabine, und für den Frachtraum, der Swammerdam giftige Fauna barg, nachdem ich das Versteck des Schatzes an Bord ermittelt hatte, stellte ich ihm mit ihrer Hilfe Mr Pollock diese Falle, daß er hier mit blutbefleckten Händen ertappt wurde, liefert uns den letzten, den unumstößlichen Beweis, der Fall meine Herren ist abgeschlossen.

Hatch: Am nächsten Nachmittag holte ich unser Gepäck von Bord und warf einen letzten Blick auf die Kaiserin von China.

Hatch: Auf Nimmerwiedersehen Majestät.

Berzelius: Ein Unglückschiff, Mr Hatch, ein Totenschiff.

Hatch: Oh gut daß ich sie treffe, Madame, ich muß ihnen was sagen, ja, der Geist, den sie neulich an Bord gesehen haben der war gar keiner Prof van Dusen lebt noch.

Berzelius: Ja, oh Mist, warum konnten sie nicht schweigen.

Hatch: Was haben sie denn, Madame, ich dachte das würde sie freuen.

Berzelius: Freuen, Mr. Hatch, Zeit meines Lebens habe ich eine übersinnliche Manifestation ersehnt, einen Kontakt mit der jenseitigen Welt, endlich endlich ist dieser mein innigster Wunsch erfüllt worden, nun muß ich erfahren, das war kein Geist, es war ein Mensch, ein ganz gewöhnlicher Sterblicher.

Hatch: Gewöhnlich, Madame, lassen sie ihn das bloß nicht hören.

Professor van Dusen: Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch: Klaus Herm
Kapitän Haddock: Ralf Schermuly
Zahlmeister Kettle: Joachim Bliese
Sonja Berzelius, eine Sucherin: Lieselotte Rau
Pomponia von Pahlen, ihre Begleiterin: Ingrid Kaehler
Pozzo, ein Impresario: Helmut Stauss
Reederei-Angestellter: Klaus Jepsen
Dr. Melville, Schiffsarzt: Otto Sander
Swammerdam, ein Tiersammler: Jürgen Thormann
Funker Phipps: Detlef Bierstedt
Pollock, Agent des Schatzamts: Otto Czarski


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