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AUG 20

  posted by Prof. van Dusen   from  on August 20, 2025 7:57 PM


Michael Koser: Prof. van Dusen und der dritte Mann (RIAS 1990)

Hatch: In der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1904 lag dichter Nebel über England, Nebel über der Stadt Dover über dem dortigen Grandhotel.

Page: Sir, Mr Hatch.

Hatch: Was ist.

Page: Mr Hatch, Sir, bitte machen Sie auf.

Hatch: Wie spät.

Page: 3 Uhr Mr Hatch.

Hatch: Nachts.

Page: Natürlich, Mr. Hatch, Besuch für Sie, Sir.

Hatch: Ach soll wieder verschwinden.

Page: Zwei Herren, Mr. Hatch, aus London.

Hatch: Kein Interesse.

Smiley: Aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein Mr. Hatch, Sie wissen ja nicht, daß man.

Hatch: Smiley, Inspektor Smiley von Scotland Yard, Sie sind mein Besuch aus London.

Smiley: Zur Hälfte, Mr. Hatch, zur Hälfte, ich freue mich, Sie wiederzusehen.

Hatch: Ich aber gar nicht, Inspektor, ich hab nämlich was gegen Leute, die mich mitten in der Nacht aufwecken.

Smiley: Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen Mr Hatch, es ist was schreckliches passiert.

Barnacle: Lassen sie mich Inspektor, Sie da Hatch oder wie sie heißen, sie müssen sofort aufstehen und ihren Freund wecken, diesen Prof van Dusen.

Hatch: Achwas warum wecken sie ihn nicht selber.

Barnacle: Ach wissen Sie.

Smiley: Sie kennen doch den Prof Mr Hatch.

Hatch: Schiß haben sie, aber mich aus dem Schlaf zu reißen, das trauen sie sich, wer sind sie überhaupt, ja sie mein ich den pensionierten Piratenkapitän mit der Augenklappe.

Barnacle: Falls sie in dieser unfeinen Weise auf die Tatsache anspielen daß ich nicht mehr im Besitz meines linken Auges bin, dann lassen sie sich gesagt sein junger Mann ich hab es in allen Ehren verloren für Königin und Vaterland vor 25 Jahren in der Schlacht von Olundi als ich an der Spitze meiner.

Smiley: Gewiß Sir G, gewiß ich bin sicher Mr Hatch wollte ihnen nicht zu nahe treten, Mr Hatch ich habe die Ehre ihnen Sir G Barnacle vorzustellen weiland General der Kavallerie, heute Governor des Tower zu London, er muß den Prof konsultieren in einer äußerst wichtigen und dringenden Angelegenheit.

Hatch: Was ist denn los.

Barnacle: Das brauchen sie nicht zu wissen junger Mann, stehen sie schon auf.

Hatch: Langsam ja, einen Prof van Dusen, eine Denkmaschine, einen Wissen-schaftler und Amateurkriminologen von einsamer Klasse, scheucht man nicht wegen irgendwelcher Kinkerlitzchen aus dem Bett, aber wenn es um die Kronjuwelen geht.

Smiley: Mr Hatch wie haben sie das erraten.

Hatch: Was heißt erraten, pure Kombination, Logik, Analyse, Synthese, nach dem guten alten Grundsatz 2plus 2 gibt 4, immer und überall, die englischen Kronjuwelen das weiß jeder werden im Tower aufbewahrt, der Gouvernor des Tower taucht nachts in heller Aufregung in Dover auf, um den größten Kriminologen der Welt um Hilfe zu bitten, den Kronjuwelen muß was passiert sein, sie sehen auch ein blinder Assistent findet manchmal ein kriminologisches Korn, trotzdem bestanden Sir G Barnicle und Inspektor Smiley darauf den Meister höchstpersönlich zu sprechen, ich tat ihnen also den Gefallen und schlich auf Zehenspitzen ins benachbarte Schlafzimmer des Professors, der schlief den Schlaf des Genies und atmete friedlich durch die Nase, ich beugte mich über ihn und flüsterte.

Hatch: Prof, ein Fall für sie, ein Superfall, die Kronjuwelen sind futsch Prof.

vanDusen: Was sie nicht sagen, Hatch, reichen sie mir Schlafrock und Pantoffel.

Hatch: Eine gute halbe Stunde später saßen wir im Nachtexpreß, wir fuhren zurück nach London, wo wir vor 3 Tagen aufgebrochen waren, der Prof und ich um nach Frankreich zu reisen.

Hatch: Aber wir sind bloß bis Dover gekommen weil die Fähre über den Kanal nicht fahren kann, wegen Nebel.

Smiley: Erbsensuppe, Mr Hatch.

Hatch: Nein danke bitte.

Smiley: Erbsensuppe, so nennen wir Londoner den Nebel.

Hatch: Von mir aus können sie auch Haferschleim sagen oder Kloßbrühe wenn er sich nur bald auflöst, ist doch kein Wetter so ein klammes graues Geschlabber.

Barnacle: Ich muß doch sehr bitten, junger Mann, unser Nebel ist eine uralte britische Institution, so britisch wie die magna charta, wie die Monarchie.

Hatch: Das warme Bier.

vanDusen: Und damit meine Herren ist der unvermeidliche topos Wetter wohl erschöpfend abgehandelt, zur Sache, sofern ich Mr Hatch recht interpretiere sind die Regalien der britischen Krone volkstümlich ausgedrückt die Kronjuwelen aus dem tower zu london verschwunden.

Barnacle: Absolut korrekt Prof, das heißt die Kronjuwelen stimmt nicht ganz, es geht nur um 3, die 3 wertvollsten, die große Krone von 1838 den Reichsapfel und das königliche Zepter.

Smiley: Zusammen fast 1 Mio Pfund.

Hatch: 2einhalb Mio Dollar.

vanDusen: In der Tat.

Barnacle: Und verschwunden kann man eigentlich auch nicht sagen, Prof, Krone Zepter und Reichapfel sind nämlich noch da, leider sind sie falsch.

vanDusen: Duplikate Sir G.

Barnacle: Jawohl Prof wertlose Kopien aus Glas und Messing.

Smiley: Wertlos aber hervorragend gemacht, Prof mit dem bloßen Auge ist kein Unterschied festzustellen.

vanDusen: Und dennoch wurde der Austausch bemerkt, auf welche weise, wann.

Barnacle: Gestern abend um 6 wird der tower für Besucher geschlossen, also etwa viertel nach 6 durch die Putzfrau, sie kennen sich aus Prof sie wissen wie es im Raum der Kronjuwelen aussieht.

Hatch: Klar wußten wir das, wir waren schließlich schon mal dagewesen, der tower ist bekanntlich nicht ein einziges Gebäude sondern eine ganze Anlage von Burgen und Häusern, und Plätzen und Türmen und einem dieser Türme dem wakefield tower mitten in einem großen runden Raum stehen 2 Vitrinen aus Stahl und Glas mit den weltberühmten englischen Kronjuwelen auf Plüsch und Samt, bestens gesichert durch eine hochmoderne elektrische Alarmanlage und durch die ständige Anwesenheit spezieller Kontrollorgane, in Pfannkuchenhüten und Pluderhosen, beefeater heißen sie, Rindfleischesser, warum weiß kein Mensch, wahrscheinlich wieder so eine uralte britische Institution, auch die Putzfrau die gestern abend Raum und Vitrinen zu scheuern hatte wurde überwacht vom obersten beefeater persönlich einem älteren Herrn namens Yorick.

Peabody: Nanu, Mr Yorick.

Yorick: Ja Mrs Peabody.

Peabody: Da ist eine Fliege Mr Yorick in der linken Vitrine.

Yorick: Unmöglich Mrs Peabody.

Peabody: Sehen sie doch selbst, Mr Yorick wie die wohl da reingekommen ist.

Yorick: Tatsächlich Mrs Peabody eine Fliege auf den Kronjuwelen, das ist nicht statthaft Mrs Peabody, Millerford, stellen sie mal kurz die Alarmanlage ab, so der Gerechtigkeit ist genüge geschehen und somit, Mrs Peabody was tun sie.

Peabody: Das hab ich mir immer mal gewünscht, Mr Yorick einmal im leben die Krone von unserem König in der Hand halten, ehrlich gesagt ich hab sie mir schwerer vorgestellt.

Yorick: Was unterstehn sie sich, Mrs Peabody, legen sie die Krone zurück auf ihren Platz auf der stelle Mrs Peabody.

Peabody: Regen sie sich ab, Mr Yorick, hoppla.

Yorick: Mrs Peabody, sie sie haben seiner Majestät allerhöchste Krone auf den Boden fallen lassen.

Peabody: Ist ja nichts passiert Mr Yorick.

Yorick: Nichts passiert, nichts passiert, und was ist das, Mrs Peabody, der Diamant, der große Diamant obendrauf zersplittert in tausend Stücke ogottogott.

Peabody: Oje oje Moment mal, Mr Yorick, ein Diamant kann doch gar nicht kaputt gehen, weil er doch viel härter ist als der Steinfußboden hier.

Yorick: Aber der Diamant ist kaputt Mrs Peabody.

Peabody: Dann ist es kein Diamant Mr Yorick.

Yorick: So so und was tun wir jetzt Mrs Peabody.

Peabody: Jetzt sagen wirs dem Governor Mr Yorick.

Hatch: Sir G Barnickel besah sich die Bescherung dann rief er scotland yard an und zwar gleich den Chef der Kriminalabteilung Commander Gore und der ließ seinen besten Mann kommen.

Gore: Inspektor Smily, sie werden sich um die mysteriöse Affäre im tower kümmern, nehmen sie mit wen sie brauchen, in erster Linie wohl Experten für Edelmetall und Edelsteine und klären sie die Sache auf, wie die Morde im Globetrotterclub im Chinesenviertel, im Savoyhotel etc gerade in den letzten Monaten haben sie ja ganz exzellente Arbeit geleistet.

Smiley: Danke Commander danke, allerdings wenn ich ehrlich bin, gebührt der Verdienst an den genannten Fällen nicht nur mir, auch Prof van Dusen.

Gore: Richtig der große amerikanische Kriminologe.

Smiley: Der größte Commander der größe, sagen sie Commander falls sich auch dieser neue Fall als ungewöhnlich kompliziert erweist, habe ich dann ihre Erlaubnis den Prof hinzuziehen.

Gore: Tja er ist Ausländer und was noch schwerer wiegt Außenseiter, Amateur.

Smiley: Aber ich verbürge mich für seine Diskretion, commander.

Gore: Nun gut Smiley, wenn sie nach den ersten Ermittlungen nicht weiterkommen, nun gut.

Hatch: Scotland Yard rückte im tower an und ermittelte, die mitgebrachten Experten stellten fest, 3 Kronjuwelen waren gegen Kopien vertauscht, von wem wie und wann das blieb ein Geheimnis.

Smiley: Und da faßte ich den Beschluß mich an sie zu wenden Prof, Sir G war davon zunächst nicht sehr angetan.

Barnacle: Das müssen sie verstehen, Prof es geht um die Symbole unserer Monarchie, um nationale Heiligtümer von unermeßlicher Bedeutung.

Hatch: Uralte britische Institutionen.

Smiley: Aber er ließ sich dann doch überzeugen.

Barnacle: Hauptsache ist schließlich daß die Kornjuwelen wieder rangeschafft werden.

Smiley: Wir brachten in Erfahrung, wo sie sich aufhielten Prof.

vanDusen: Den Rest kennen wir Inspektor, der Austausch wurde also gegen 6 Uhr 15 bekannt, wann wurden sie informiert Sir G.

Barnacle: Halb sieben, Prof ungefähr.

vanDusen: Scotland Yard haben sie wann angerufen.

Barnacle: Etwa 10 min später.

vanDusen: Wann sind sie im tower eingetroffen, Inspektor.

Smiley: Genau 20 Uhr 2 Prof.

vanDusen: Weshalb so spät.

Smiley: Der Nebel, Prof der Nebel auch eine Polizeidroschke kommt da nur langsam voran.

vanDusen: Ja ich verstehe und was geschah während dieser langen Wartezeit im tower Sir G.

Barnacle: Erstmal Alarm für alle beefeater, Parole wakefield tower besetzen und aufs schärfste bewachen.

Hatch: Brunnen.

Barnacle: Wie meinen.

Hatch: Brunnen, Sir G zugedeckt nachdem das Kind reingefallen ist.

vanDusen: Hatch, und sie Sir G was taten sie selbst.

Barnacle: Strategischer Rückzug in mein Herrenzimmer, Schock wissen sie Prof muß man tief durchatmen mit ner guten Havanna.

Hatch: Whisky auch.

Barnacle: Jawohl Mr Hatch, doppelstöckig, was dagegen.

Stationsvorsteher: London Victoria Station alles aussteigen.

Hatch: Vom Bahnhof stotterte sich eine Droschke mühsam und langwierig durch neblige Finsternis zum tower, am frühen morgen kurz nach halb 7 waren wir da, eine Einladung vor Sir G uns in seinen Gemächern mit einem opulenten Gabelfrühstück zu erfrischen schlug der Prof natürlich aus, ihn zog es zum wakefield tower, zu den drei falschen Kronjuwelen die da auf ihn warteten, unter der Obhut des wachsamen Mr Yorick.

vanDusen: Exzellente Falsifikate wie es den Anschein hat.

Yorick: Millimetergenau exakt wenn sie mir die Bemerkung gestatten Sir, exakt wie auf den Fotografien.

vanDusen: Fotografien, welche Fotografien.

Yorick: Diese hier, Sir.

vanDusen: Lassen sie sehen, bei den hier dargestellten Objekten handelt es sich wie ich annehme um die Originale der drei entwendeten Regalien das heißt um Krone, Zepter und Reichsapfel.

Yorick: Jawohl Sir.

vanDusen: Wann wurden die Fotografien angefertigt.

Barnicle: Vor einem viertel Jahr von Lord Stanhope, hatte ich ganz vergessen, die Fotografien.

Yorick: Ich nicht, Sir G während ihrer Abwesenheit habe ich mir erlaubt die Abzüge aus dem Archiv zu holen.

Barnicle: Lobenswerte Initiative, Yorick.

Yorick: Danke Sir G.

vanDusen: Wer ist Lord Stanhope.

Barnicle: Sie kennen Lord Stanhope nicht, Prof den Privatsekretär seiner Majestät des König.

vanDusen: Was sie nicht sagen, der Privatsekretär des Königs von Großbritannien hat die Kronjuwelen fotografiert.

Barnicle: Im Auftrag des Königshauses, für eine interne Dokumentation.

vanDusen: Aha, wie ich sehe hat er die Stücke wahrhaft gründlich dokumentiert, er hat sie von allen Seiten aufgenommen, sogar von unten, zu diesem Zweck muß er die Originale den Vitrinen entnommen haben.

Yorick: Hat er Sir, ich habs gesehen, ich war dabei, das gehört zu den Aufgaben des Oberaufsehers.

vanDusen: Gewiß, bei sorgfältigen Vergleich der Fotografien mit den Falsifikaten läßt sich feststellen, daß auch minimale Unebenheiten der Originale aufs exakteste reproduziert wurden, selbst an Stellen welche den Augen eines Betrachters vor der Vitrine nicht sichtbar sein konnte, hier sehen sie und hier, am unteren Rand der Krone, das heißt der Fälscher hat entweder direkt nach den Originalen gearbeitet.

Barnickle: Absolut unmöglich.

vanDusen: Oder nach präzisen Fotografien, diesen Fotografien.

Smiley: Glauben sie Prof übrigens einen Unterschied gibt es doch, zwischen den echten und den falschen Kronjuwelen, haben sie ihn bemerkt Prof.

vanDusen: Sie meinen den nicht völlig geschlossenen kleinen Kreis Inspektor, eine Gravur welche sich lediglich an den drei Kopien findet an nicht eben hervor gehobener Stelle.

Smiley: Genau Prof wissen sie, was das ist.

vanDusen: Wissen sie es Inspektor.

Smiley: Oh ja Prof wies aussieht hat diesmal der professionelle Kriminologe dem Amateur was voraus.

Hatch: Ausnahmsweise.

Smiley: Sehen sie Prof eine gutgemachte Fälschung ist auf ihre Art auch so was wie ein Kunstwerk, und darum ist ein Spitzenfälscher stolz auf seine Arbeit und pflegt sie zu signieren, mit seinem individuellen Zeichen.

vanDusen: In der Tat Inspektor und welcher kriminelle Künstler unterschreibt mit einem offenen Kreis.

Smiley: Poole, heißt der Mann, Graham Poole, Spitzname Goldstück, ein notorischer Falschmünzer und Kunstfälscher.

Hatch: Dann versteh ich nicht warum sie den Prof und meine Wenigkeit aus dem Bett geholt haben, der Fall ist doch klar, greifen sie sich diesen Poole und.

Smiley: Nicht mehr nötig, Mr Hatch wir haben ihn schon seit anderthalb Jahren.

vanDusen: Haben sie die Güte sich ein wenig präziser auszudrücken Inspektor.

Smiley: Goldstück Poole sitzt Prof, in Pentonville seit 1902 verknackt zu 10 Jahren, und darum kann er das Ding hier nicht gedreht haben.

vanDusen: Sind sie ganz sicher Inspektor, haben sie sich im Zuchthaus Pentonville informiert.

Smiley: Nein.

vanDusen: Dann tun sie es, rufen sie den Direktor an, auf der stelle.

Smiley: Wenns sie unbedingt wollen, Prof.

Hatch: Smiley trottelte los zum nächsten Telefon und als er 10 min zurückkam, sah er aus als ob ihm jemand den dünnen Scheitel mit einer Keule glatt gezogen hätte.

vanDusen: Nun Inspektor.

Smiley: Entlassen, Poole ist entlassen, im November schon.

vanDusen: Vor einem viertel Jahr, als auch die Fotografien angefertigt wurden.

Smiley: Spezieller Gnadenerlaß des König, überbracht von Lord Stanhope.

vanDusen: Lord Stanhope, höchst interessant mein guter Smiley.

Smiley: Und seine jetzige Adresse, halten sie sich fest Prof, tower london.

Barnicle: Poole, natürlich, wußte doch das ich den Namen kenne, habe den Mann persönlich angestellt als Gehilfe in der Rüstkammer im whitetower und da wohnt er auch.

Smiley: Sie haben ihn in der königlichen Rüstkammer angestellt Sir G, bei den Vorstrafen.

Barnicle: Ja er war mir empfohlen worden sehr empfohlen worden.

vanDusen: Von Lord Stanhop.

Barnicle: Woher wissen sie.

vanDusen: Sagten sie dieser Poole lebe im tower Sir G.

Barnicle: Sagte ich, Prof im Souterrain des Whitetower neben der Werkstatt.

vanDusen: Worauf warten wir, mein Herren auf zum Whitetower.

Hatch: Der Whitetower liegt im Zentrum der großen toweranlage, das mächtige viereckige Gebäude mit den runden Türmen an den Ecken das sie bestimmt von Ansichtskarten kennen, wir mußten über ein paar Höfe, um ein paar Ecken dann waren wir in einem schmalen Innenhof, links das Haus des Gouvernors, rechts der white tower, die unauffällige Holztür zur Werkstatt war verriegelt, von innen, wir klopften, wir riefen und als keiner aufmachte, brachen wir die Tür auf.

vanDusen: Licht, machen sie doch Licht, Smiley.

Smiley: Augenblick Prof Augenblick, wo ist denn, so hier.

Hatch: Hier liegt einer.

Smiley: Rührt sich nicht, ja das ist Goldstück Poole, das Gesicht hab ich oft genug im Verbrecheralbum gesehen.

vanDusen: Das war Poole.

Smiley: Sie haben recht, Prof er ist tot.

vanDusen: Ermordet, eine Stichwunde im Herzen, doch ich sehe keine Mordwaffe.

Barnicle: Sind sie blind Prof, wir sind in der Werkstatt der Rüstkammer, Mordwerk-zeuge gibts hier wirklich genug, Degen, Säbel, Hellebarden suchen sie sich was aus.

vanDusen: Bedaure Sir G nichts von dem was sich in diesem Raum anbietet kommt in frage, die Wunde wurde durch eine Stichwaffe mit langer dreieckiger Spitze verursacht und ein solches Gerät.

Smiley: Ist weit und breit nicht zu entdecken, keine Mordwaffe, Tür von innen verriegelt, sieht aus wie ein typischer van Dusen Fall, was Prof.

vanDusen: So scheint es, Inspektor.

Smiley: Wie lange ist der Mann tot, was meinen sie Prof.

vanDusen: Ich meine nicht, Inspektor ich untersuche.

Smiley: Entschuldigen Prof also was wissen sie.

vanDusen: Nun die Bildung von Leichenflecken ist deutlich wahrnehmbar, rigor mortis hat bereits die Oberschenkel erfaßt, dabei ist allerdings der Tatsache Rechnung zu tragen, daß die Leiche durch ihre Position direkt unter einem offenstehenden Fenster niedrigen Temperaturen ausgesetzt war was bedeutet.

Hatch: Verzögerung des normalen Erstarrungsprozesses.

vanDusen: Sehr gut mein lieber Hatch, und sehr richtig, sie sehen mich überrascht.

Smiley: Alles gut und schön, meine Herren aber wann ist denn Goldstück Poole umgekommen.

vanDusen: Vor 14 Stunden, Inspektor.

Smiley: Das heißt warten sie mal jetzt ist es.

Hatch: 9 Uhr 10 genau.

Smiley: Also gestern abend kurz nach 7.

vanDusen: Bravo Inspektor, ein Faktum von immenser kriminologischer Relevanz.

Smiley: Die Todeszeit also ich weiß nicht.

vanDusen: Warum sollten sie auch, mein guter Smiley, lassen sie uns festhalten, der gewaltsame Tod von Poole nicht einmal eine Stunde nach Entdeckung der falschen Kronjuwelen beweist, daß es sich bei Poole tatsächlich wie schon nach der Signatur zu vermuten um den Fälscher handelt, er hat die Duplikate hergestellt hier im tower, in dieser Werkstatt gewissermaßen in der Höhle des Löwen.

Smiley: Klar Prof klar aber die Frage ist doch wie hat er die Kopien in die Vitrine rein und die drei echten Stücke aus der Vitrine raus gekriegt.

vanDusen: Eine Frage an Sir Barnickel.

Barnicle: An mich wieso.

vanDusen: Haben sie während des letzten viertel Jahres zugelassen, daß die ihnen anvertrauten Regalien ganz oder zum teil aus ihrem Gewahrsam entfernt wurden und sei es auch nur für kurze Zeit.

Barnicle: Nein Prof was denken sie von mir.

vanDusen: Niemals, Sir G.

Barnicle: Doch einmal aber das zählt nicht.

vanDusen: Dies festzustellen überlassen sie besser mir Sir G, berichten sie worum gehts.

Barnicle: Um die Parlamentseröffnung natürlich, da trägt seine Majestät Krone Zepter, Reichsapfel.

vanDusen: Krone Zepter Reichsapfel, genau die drei Stücke welche entwendet und gegen Kopien ausgetauscht wurden, wann fand die Parlamentseröffnung statt.

Smiley: Vor ein paar Tagen.

Barnicle: Vor 5 Tagen, am 31 Januar 1904.

Smiley: Aber dabei kann nichts passiert sein Prof, unsere nationalen Heiligtümer waren in den allerbesten Händen, sie wurden hier abgeholt und nach der feierlichen Zeremonie pünktlich wieder abgeliefert von vom Privatsekretär seiner Majestät.

vanDusen: Lord Stanhope.

Smiley: Schon wieder Lord Stanhope, Lord Stanhope fotografiert die Kronjuwelen, Lord Stanhope holt Poole aus dem Zuchthaus, Lord Stanhope bringt ihn im tower unter, Lord Stanhope hat die einzige Möglichkeit die Originale gegen die Duplikate austauschen, Lord Stanhope, immer wieder Lord Stanhope.

vanDusen: Wir sollten seiner Lordschaft schnellstmöglich einen Besuch abstatten, wo wohnt er.

Smiley: Werden wir sofort feststellen Prof.

Hatch: Ein kurzer Anruf bei Scotland Yard genügte, Lord Stanhope wohnte im Westen, in Chelsea, nicht weit von der Themse, Sir G Barnicle blieb im tower um sich seinen Gouvernorspflichten zu widmen, aber als wir der Prof Smiley und meine Wenigkeit uns auf den Weg machen und schon fast am Löwentor am Ausgang des tower waren.

Barnicle: Prof, Inspektor warten sie meine Herren.

Hatch: Sieh mal an, Sir G im sportlichen Sprint, haben sie es sich anders überlegt, wollen sie doch mit zu Lord Stanhope.

Barnicle: Nein nur was ausrichten, ein Anruf von Scotland Yard, gerade gekommen sehr wichtig, ganz neue Entwicklung, sie sollen gleich vorbeikommen.

Smiley: Dann werden wir wohl einen kleinen Umweg machen müssen, Lord Stanhope wird uns ja nicht weglaufen.

vanDusen: Hoffen wirs, Inspektor.

Hatch: Nach einer Stunde Bummelfahrt im Nebel erreichten wir Scotland Yard, falls sie nicht wissen wo das berühmte Hauptquartier der londoner polizei liegt, in white hall am viktoria embankment gegenüber Westminster Hall und als wir ankamen wollte niemand was von uns, die telefonische Botschaft war offensichtlich falsch gewesen, so falsch wie die Kronjuwelen also weiter nach Chelsea, noch eine Stunde, dann waren wir in einer engen Straße zwischen kaum sichtbaren kleinen Backsteinhäusern.

Smiley: Frühes 18 Jahrhundert, Chenwalk ist eine historisch recht interessante Straße, berühmte Leute haben hier gewohnt, Künstler und so, der Schriftsteller Thomas Karlar zB oder Dante Gareil Roselli der Maler.

Hatch: Sie haben ihren beruf verfehlt Smiley Fremdenführer hätten sie werden sollen.

Smiley: Nr 16 wir sind da, halten sie an Wachtmeister.

Hatch: Nichts zu sehen, und schon gar nicht zu hören.

vanDusen: Was war das.

Smiley: Hörte sich an wie eins von diesen neumodischen Booten mit Verbrennungs-motor auf der Themse, steigen wir aus, sie warten hier Wachtmeister, öffnen sie Milord, scheint nicht zu hause zu sein.

vanDusen: Glauben sie wirklich, Inspektor.

Hatch: Brechen wir die Türe auf.

vanDusen: Das dürfte nicht nötig sein, mein lieber Hatch, die Tür ist offen.

Smiley: Tatsächlich dann treten wir doch näher meine Herren.

Hatch: Als erfahrene Krimikenner ahnen sie es schon, meine Damen und Herren wir waren wieder zu spät gekommen, im geschmackvoll eingerichteten Salon von Lord Stanhope hing eine schmächtige Gestalt gehüllt in einen Schlafrock aus roter Seide an einem Strick vom Deckenbalken, es war der Hausherr und er war natürlich mausetod.

Smiley: Selbstmord, klare Sache.

vanDusen: Glauben sie, Inspektor.

Smiley: Sie etwa nicht Prof, eine umgestoßene Leiter, keine Hinweise auf einen Kampf ach und hier ist ja auch der obligatorische Abschiedsbrief, Stanhopes Schrift, ganz eindeutig, jeder der mal mit dem Hof zu tun gehabt hat kennt diese Krakel und Spinnenbeine, nicht zu imitieren.

vanDusen: Wenn sie das sagen, Inspektor und was schreibt seine Lordschaft, lesen sie vor.

Hatch: Ich habe die Kronjuwelen entwendet, ich allein, sieh mal an, ich habe Poole meinen Helfershelfer getötet, ich übernehme die Verantwortung und ziehe die einzige mögliche Konsequenz.

vanDusen: Das ist alles.

Smiley: Das ist alles.

vanDusen: Keine Unterschrift.

Smiley: Nein wozu.

vanDusen: Aha was haben wir denn hier, Hatch.

Hatch: Prof.

vanDusen: Mein Miniaturlaboratorium holen sie es aus der Droschke.

Hatch: Sogleich.

vanDusen: Eilen sie.

Hatch: Ich eilte und brachte das berühmte Minilabor des Prof, die schwarze Tasche mit ihren mysteriösen wissenschaftlichen und kriminologischen Geräten, Stoffen Ingredienzien, dann half ich dem Inspektor den dahingeschieden Lord abzunehmen und van Dusen machte sie ans untersuchen, dabei interessierter er sich vor allem für den Hinterkopf des toten, für seine Hände und für den Strick.

vanDusen: Ein offizieller Strick, ein Strick aus dem Bestand der königlichen Marine, wie der eingearbeitete rote Faden unschwer erkennen läßt.

Hatch: Der alleseits bekannte rote Faden.

vanDusen: Eben dieser, mein lieber Hatch, von diesem Strick wurde oben am Balken ein Stück abgeschnitten knapp am knoten und zwar nachdem dieser geknüpft wurde.

Smiley: Und was schließen sie daraus Prof.

vanDusen: Später, Inspektor später, wenden wir uns nunmehr der Leiche zu, anhand der klassischen Syptome, Zyanose das heißt Blaufärbung von Lippen und Ohrläppchen, Austritt der Zunge, Schaum vor Mund und Nase, Verletzung im Nacken und Kehlkopfbereich, etc läßt sich die Ursache des Todes von Lord Stanhope zweifelsfrei, Strangulation oder auch allgemeiner gefaßt Asphyxie.

Hatch: Und was heißt das in schlichten Worten fürs schlichte Gemüt.

vanDusen: Erwürgen und erstricken mein lieber Hatch

Smiley: Na bitte, Selbstmord.

vanDusen: Nicht so hastig, nicht so hastig Inspektor, desweiteren läßt sich ein aus-geprägtes Hämatom für sie mein lieber Hatch Bluterguß am Hinterkopf feststellen.

Smiley: Ach merkwürdig.

vanDusen: Nicht wahr Inspektor und noch merkwürdiger ist das was sich an den Händen des Toten findet.

Smiley: Sagen sie bloß kein Spuren von Strick, das ist Mord.

vanDusen: Kein Sorge Inspektor, die spuren sind da in form deutlich wahrnehmbarer Fasern, und diese sind ohne jede frage identisch an welchem Lord Stanhope hing.

Smiley: Also hat er den Strick in der Hand gehabt, das bedeutet er hat sich selbst aufgehängt.

vanDusen: Allem Anschein nach hat er dabei so fest zugefaßt daß er sich verletzt hat, sehen sie hier an der linken Handfläche eine ziemlich tiefe Schnittwunde.

Smiley: Wo, ach da, schwer zu erkennen, überhaupt kein Blut.

vanDusen: Und diese Tatsache wertester Inspektor, dürfte die merkwürdigste unter all den Merkwürdigkeiten sein, welche wir an diesem Ort angetroffenen haben, was bringen sie uns da mein lieber Hatch.

Hatch: Hier hab ich gerade vom Boden aufgelesen neben der Tür, ein Tuchstreifen, die Enden sind zusammengebunden, ob das was zu bedeuten hat Prof.

vanDusen: Unbedingt mein lieber Hatch, vor allem in Verbindung mit der auf dem Abschiedsbrief fehlenden Unterschrift.

Smiley: Sie sehen da einen Zusammenhang, Prof.

vanDusen: Sie nicht, Inspektor aber wie ich sie kenne halten sie sich lieber an die festen formen kriminologischer ermittlung wie lehrbuch und schema sie ihnen vorgibt.

Smiley: Wenn sie damit meinen daß ich Zahlen und Fakten der Spekulation vorziehe dann haben sie recht, Prof im Augenblick interessiert mich zB die genaue Todeszeit von Lord Stanhope wenn sie mir die.

vanDusen: Mit vergnügen, Inspektor vor einer Stunde.

Smiley: Jetzt ist es 3 min vor 1 also um 12.

vanDusen: Exakt.

Smiley: Etwa um 12 Uhr 30 sind wir hier angekommen.

vanDusen: Das heißt wären wir nicht durch Nebel und vor allem durch den zwecklosen Umweg über Scotland Yard aufgehalten worden, hätten wir den Mörder womöglich noch angetroffen.

Smiley: Mörder aber ich dachte.

vanDusen: Sie dachten falsch, Inspektor Lord Stanhope hat nicht Selbstmord begangen, Lord Stanhope wurde ermordet, präziser er wurde niedergeschlagen und im zustand der Bewußlosigkeit erhängt.

Smiley: Tja aber der Brief.

Hatch: Und was hat der Mord mit den Kronjuwelen zu tun.

Smiley: Wer ist der Mörder.

Hatch: Wie hat er gemacht.

Smiley: Warum und wozu.

Hatch: Und überhaupt.

vanDusen: Alles zu seiner Zeit, meine Herren, Inspector Smiley.

Smiley: Prof.

vanDusen: Sie werden sich mittels diesen Wandtelefons mit scotland yard verbinden lassen, und die bei derartigen Anläßen übliche kriminalpolizeiliche Mannschaft hier her zu zitieren, bis sie eintrifft werden sie Inspektor als Wächter am Tatort verbleiben.

Smiley: Und sie Prof.

vanDusen: Ich werde zunächst zum tower zurückkehren, es gilt dort und anderswo die Mosaik kriminologischer Aufklärung noch fehlenden Steinchen zu finden und an den rechten platz zu setzen, kommen sie.

Hatch: Es wurde ein langer nachmittag, als wir wieder im tower waren, zog van Dusen sich für eine knappe stunde in das ruhige Herrenzimmer des Gouvernors zurück, natürlich mit Erlaubnis von Sir G, er wollte die gewonnenen Einzelerkenntnisse zu einem logischen System vereinen, sagte er, Gelegenheit für mich was zu essen wenns auch nicht mehr war als ein Würstchen am Imbißstand vor dem Löwentor, dann spazierte der Prof durch das sog Verrätertor runter zur Themse und da, aber das werden sie später erfahren, meine Dame und Herren alles zu seiner zeit wie ein gemeinsamer bekannter gerade gesagt hat, auch die weiteren stationen die er an diesem denkwürdigen 5. Februar 1904 ablief, werde ich vorerst für mich behalten, springen wir gleich vor auf den abend, 8 Uhr, wenn ich ihnen sage daß sich um diese zeit in Sir G Herrenzimmer eine kleine Gesellschaft eingefunden, bestehend aus dem Hausherrn, aus Inspector Smiley, aus Oberbeefeater Yorick und der Raumpflegenden Mrs Peabody, dann wissen sie Bescheid, meine Damen und Herren es folgt die Erleuchtung, die Aufklärung, das mehr oder weniger glückliche Krimiende, das Wort hat Prof van Dusen, die Denkmaschine.

vanDusen: Drei Kronjuwelen wurden entwendet, meine Herrschaften, Krone Zepter Reichsapfel, sie wurden entwendet und durch Kopien ersetzt, diese wiederum wurden angefertigt von Graham Poole einem Kriminellen nach ihm zur Verfügung gestellten Fotografien.

Smiley: Aber das wissen wir doch schon Prof, erzählen sie uns lieber wie der Austausch über die Bühne ging und wann.

vanDusen: Natürlich am 31 Januar Inspektor, bei der feierlichen Eröffnung des Parlaments, statt der ausgegebenen 3 Originale kamen 3 Falsifikate zurück und wurden im wakefield tower deponiert.

Barnicle: Lord Standhope, er hat die Stücke aus der Vitrine genommen und später wieder reingelegt, eigenhändig.

vanDusen: Ein nicht vorhersehbarer Zufall brachte schon wenige Tage später den Austausch ans Licht.

Peabody: Zufall was heißt Zufall, das war ich, ich habs rausgekriegt und Mr Yorick aber der hat es erst später gemerkt.

vanDusen: Gewiß Mrs Peabody die von ihnen initiierte Entdeckung führte in direkter Konsequenz zum Mord am Fälscher Graham Poole, ihm würde scotland yard schnell auf die Spur kommen, er würde aussagen, Namen nennen, das mußte verhindert werden, Poole wurde getötet.

Smiley: Von wem Prof.

vanDusen: Von einem der Hintermänner.

Hatch: Hintermänner.

vanDusen: Hintermänner, selbstverständlich hat Poole nicht allein auf eigene Rechnung gearbeitet, er war lediglich Handlanger, ausführendes Organ, hinter ihm standen die Planer, die eigentlichen Täter, die drei Hintermänner.

Smiley: Und einer von denen hat Goldstück Poole umgebracht und wer, wenn ich fragen darf.

vanDusen: Einer welcher privilegiert durch seine Position frühzeitig von der Entdeckung des Austausches erfuhr, Sir G Barnickel.

Smiley: Was reden sie da, Prof Sir G ist kein krimineller, eine persönlichkeit von rang, governor des tower, überall hoch angesehen, sogar bei Hof wie kommen sie drauf.

vanDusen: Zwei Tatsachen empfehle ich ihrer Aufmerksamkeit Inspektor und natürlich auch ihnen meine Herrschaften, a die Zeit des Mordes kurz nach 19 Uhr am gestrigen abend, nachdem Sir G wurde jedoch bevor scotland yard im tower eintraf, und b der modus operandi.

Smiley: Wie ers gemacht hat, meinen sie, das würde ich auch gern wissen, Tür von innen verriegelt, keine Mordwaffe.

vanDusen: Nachdem Sir G sämtliche Aufseher zum wakefield tower beordert und sich auf dies weise freie bahn geschaffen hatte begab er sich von seinem Haus über den Hof zum whitetower, er klopfte, so läßt sich vermuten außen ans Fenster der Werkstatt, Poole öffnete und Sir G erstach ihn durchs offene Fenster.

Smiley: Geht nicht, Prof geht nicht, die Mauer ist über 1m dick.

vanDusen: Die Waffe welche Sir G benutzte, ist 3 meter lang.

Smiley: 3 meter ist so was gibts doch nicht.

vanDusen: Machen sie die Augen auf Inspektor, sie sehen besagte Waffe vor sich hier an der Wand neben den Kamin.

Smiley: Die Lanze.

vanDusen: Sir G war Soldat, Kavallerist, Ulan, dh Lanzenreiter, die vorschriftsmäßige Waffe der britischen Ulanen ist ein ca 3 m langer bambusstab mit einer dreieckigen Stahlspitze, nach seiner aktiven Zeit hat Sir G seine Lanze aufbewahrt als Souvenir und als er eine Mordwaffe benötigte, griff er wie selbstverständlich zum altvertrauten Gerät, welches er nach der Tat reinigte und wieder an seinen platz hängte, doch schon bei flüchtiger Examination wie ich sie vor wenigen stunden vorzunehmen Gelegenheit fand, zeigen sich an der spitze Reste menschlichen Blutes, des Blutes von Grahame Poole.

Smiley: Nehmen sie doch Stellung, Sir G oder wollen sie nichts sagen.

Barnicle: Ich wünsche einen Toast auszubringen, einen toast auf seine Majestät, es lebe König Edward der 7.

Smiley: Ist das alles.

vanDusen: Mehr hat Sir G offenbar nicht zu sagen, sehr aufschlußreich, finden sie nicht Inspektor.

Smiley: Ganz ihrer Meinung Prof, also wenn Sir G einer ihrer drei Hintermänner ist wer sind die anderen.

vanDusen: Da hätten wir zunächst einmal Lord Stanhope.

Smiley: Versteht sich.

vanDusen: Wie Poole geriet auch er bereits in einem frühen Stadium der Untersuchung unter verdacht und darum mußte auch er wie Poole sterben wieder war Sir G Barnickel der Täter, Lord Stanhope sollte am reden gehindert werden und als Sündenbock fungieren, während wir im Londoner Nebel umherirrten begab sich Sir G auf schnellsten Wege nach Chelsea.

Smiley: Ja wie denn.

vanDusen: Auf der Themse Inspektor in seinem Motorboot, ich hab es vorhin inspiziert an seinem Liegeplatz vor dem Verrätertor und dabei fand ich unter anderem einen zusammengerollten Strick aus Marinebeständen von welchem erst kürzlich ein stück abgeschnitten worden war.

Smiley: Motorboot, richtig als wir in Chelsea ankamen hören wir wie ein Motorboot auf der Themse wegfuhr.

vanDusen: Sir G ohne jeden Zweifel.

Smiley: Akzeptiert Prof, aber wie hat Sir G das mit dem falschen Selbstmord gedreht, den Abschiedsbrief hat doch Lord Stanhope selbst geschrieben.

vanDusen: Den Ablauf der Geschehens Inspektor meine Herrschaften können wir uns wohl folgendermaßen vorstellen, Sir G Barnickel betrat das Haus am Chenwalk und eröffnete dem darauf höchst verstörten Lord Stanhope, Scotland Yard sei den Dieben der Kronjuwelen dicht auf den Fersen.

Stanhope: Mein Gott Barnickel was soll wir tun.

Barnicle: Hören sie zu Stanhope ich habe mich entschlossen die ganze Geschichte auf meine Kappe zu nehmen.

Stanhope: Was.

Barnicle: Ich werde ein Geständnis ablegen dann mach ich ein ende.

Stanhope: Sehr nobel Banickel, richtig heroisch, naja sie sind ja auch Militär und ich bin bloß Zivilangestellter.

Barnicle: Aber sie müssen mir helfen, Stanhope, sie sehen ja, ich hab den rechten Arm verstaucht, wegen der Schlinge, kann nicht schreiben, nehmen sie mein Geständnis auf.

Stanhope: Wenns weiter nichts ist, so schießen sie los.

Barnicle: Ich habe die Kronjuwelen entwendet.

Stanhope: Entwendet, sehr gut, knapp und präzise.

Barnicle: Ich allein.

Stanhope: Ich allein.

vanDusen: Nach dem Diktat schlug Sir G Lord Stanhope nieder und erhängte ihn am mitgebrachten Strick danach zu spät fiel ihm ein schwerwiegendes Versäumnis ein, es ist eine auch unter kriminologischen Laien bekannte Tatsache daß eine Person welche Selbstmord durch Erhängen begeht stets mit Spuren des Stricks an den Händen aufgefunden wird, um das unterlassene nachzuholen, schnitt Sir G am oberen Knoten ein Stück des Strickes ab und zog es dem toten durch die Hände, in der eile so heftig daß es zu einer Hautverletzung kam, was der Täter nicht beachtete, aus der Wunde trat kein Blut aus, ein sicherer Hinweis daß sie keinem lebenden sondern einer Leiche widerfahren war.

Smiley: Sir G wollen sie sich jetzt nicht doch äußern.

Barnicle: Einen Toast meine Herrschaften auf König Edward den 7.

vanDusen: Ich verstehe ihr schweigen Sir G aber ich versichere ihnen es ist unnötig und nutzlos, so nutz und sinnlos wie die beiden von ihnen verübten Morde, vom wahren vom eigentlichen Motiv welches sie dazu veranlaßt, war bisher noch nicht die Rede, soll ich es verraten.

Smiley: Ja Prof reden sie.

vanDusen: Es ging und geht Sir G darum eine ganz bestimmte Person zu decken.

Smiley: Den dritten Hintermann.

vanDusen: Ja den dritten Mann, die Hauptperson, die zentrale Figur im rätselhaften Geschehen um die entwendeten Kronjuwelen, den Nutznießer für den hochgestellte Persönlichkeiten wie Lord Stanhope und Sir G Barnickel, Persönlichkeiten von ansonsten unanzweifelbarer Honorigkeit zu Dieben und Mördern wurden, ihn galt es.

Hatch: Aufzuspüren.

vanDusen: Mitnichten mein lieber Hatch, ich kannte ihn, ich wußte nur eine nur eine einzige Person kam in frage, diese galt es mit den Auswirkungen ihrer tat zu konfrontieren und um dies zu tun begab ich mich zum Buckingham Palace, seine Majestät König Edward der 7 ließ mich sogleich vor, er war nicht allein, sondern in Gesellschaft einer Dame, bei welcher es sich nicht um Königin Alexandra handelte.

König: Eine sehr gute Freundin, Mrs Caple, du kennst Prof van Dusen.

Geliebte: Aber ja Bertilein du hast mir so viel erzählt wie er den großen Sherlock Holmes ausgetrickst hat, damals bei Wettbewerb der Detektive, alle Achtung, Prof sie sind wirklich ein Superdetektiv.

vanDusen: Kriminologe, gnädige Frau, Amateur.

König: Na Prof was haben wir auf dem Herzen.

vanDusen: Eine Bagatelle, besser gesagt 3 Bagatellen, drei Kronjuwelen welche sie Majestät durch ihren Privatsekretär Lord Stanhope und durch Sir G Barnickel den Gouvernor des tower entwenden ließen von einen Täter dem kriminellen Poole gar nicht zu reden.

Geliebte: Bertilein, was muß ich da hören.

König: Ich Prof wozu sollte ich so was tun, die Dinger gehören mir doch sowieso.

vanDusen: Zweifellos Majestät und weltbekannte Preziosen dieser Art sind nirgendwo auf der Welt zu veräußern.

König: Eben.

vanDusen: Man kann sie jedoch beleihen wenn man wie sie Majestät sich in folge kostspieliger Liebhabereien ständig in finanziellen nöten befindet, und wenn man wie sie Majestät als notorisch unzuverlässiger Rückzahler gilt, sie Majestät haben die Kronjuwelen bei ihrem Bankier Baron Rothschild deponiert, als Pfänder für ein privates Darlehen welche ihnen ohne diese Sicherheitsleitung nicht gewährt worden wäre, leugnen sie nicht, Baron Rothschild von mir befragt hat alles zugegeben.

vanDusen: Letzter Behauptung, lassen sie mich in Parenthese hinzufügen meine Herrschaften, entsprach nicht zur gänze der Wahrheit, ich hatte Baron Rothschild nicht aufgesucht, was ich sagte war Vermutung, fundierte Spekulation, ein bluff wie sie sich ausdrücken wurden mein lieber Hatch.

Hatch: Wie ein ausgebuffter Pokerspieler Prof und hats was gebracht.

vanDusen: Seine Majestät glaubte mir und bestätige die von mir gegebene Darstellung in allen Details.

Geliebte: Seien sie nicht so streng mit Berti, Prof was soll er denn machen dieses knickrige Parlament hat ihm nur eine schäbige Appanage von einer halben mio pfund bewilligt für 1 ganzes jahr wie soll er damit auskommen, bei seinen vielen Interessen.

König: Ein gentleman muß die zeit doch standesgemäß totschlagen, man spielt, man wettet auf Pferde.

Geliebte: Man liebt und man lebt aber davon hat ein Bücherwurm wie sie ja keine Ahnung.

König: Und was ich mit den Kronjuwelen gemacht habe, Prof zugegeben die ganz feine englische art war es nicht, aber es war auch kein Verbrechen.

vanDusen: Gestatten sie mir, anderer Ansicht zu sein Majestät.

vanDusen: Ich berichtete dem König was er noch nicht wußte, die Entdeckung des Austausches und die beiden Morde welche Sir G Barnicke verübt hatte um den Ruf seines Monarchen zu schützen, seine Majestät war peinlich berührt.

König: Mein gott Prof es ist doch nicht meine schuld wenn der gute Barnickel überreagiert, ich habe das nicht angeordnet.

vanDusen: Sie tragen die Verantwortung Majestät, sie sind verpflichtet, die leidige Angelegenheit zu bereinigen soweit dies möglich ist.

König: Und wie mache ich das.

vanDusen: Indem sie die Kronjuwelen sofort auslösen Majestät.

König: Sie sind gut Prof wo soll ich denn auf die schnelle 300000 Pfund herkriegen.

vanDusen: Das ist ihre Sache, Majestät, geben sie Baron Rothschild Anweisung die drei Pfänder auszuhändigen, geschieht dies nicht, sehe ich mich veranlaßt die Affäre an die Öffentlichkeit zu bringen.

Geliebte: Um gottes willen, tu was er sagt, Bertilein, du hast schon genug Ärger mit den Zeitungen.

König: Einverstanden, aber dann verlaß ich mich darauf, daß sie dicht halten, Prof die Sache bleibt unter uns.

vanDusen: Nicht ganz, Majestät, meine amateurkriminologische Ehre, mit welcher sie Majestät beim Wettbewerb der Detektive höchst leichtfertig umgesprungen sind, darf nicht ein zweites mal strapaziert werden, der Fall muß gelöst werden, die unmittelbar beteiligten müssen die Wahrheit erfahren, wie sie damit umgehen.

vanDusen: Diese Entscheidung liegt bei ihnen, Inspektor, Mrs Peabody, Mr Yorick.

Smiley: Tja und Sir G den muß ich dann festnehmen, Sir G, was ist mit ihnen, sagen sie was.

vanDusen: Sir G wird nichts mehr sagen, er wird auch keine Toasts mehr ausbringen, und er wird nicht mehr für seinen König morden.

Smiley: Er ist tot.

vanDusen: Lassen sie auch wenn dies nur eine Formsache sein dürfte, den Inhalt seiner Portweinkaraffe auf toxische Substanzen untersuchen Inspektor, Hatch.

Hatch: Ja.

vanDusen: Leeren sie die Tasche, welche Baron Rothschild mir übergeben hat.

Hatch: Wird gemacht Prof.

vanDusen: Die Kronjuwelen, meine Herrschaften der Fall ist abgeschlossen.

Hatch: Wissen sie was, Prof, der Nebel hat sich gelichtet.

vanDusen: In der Tat mein lieber Hatch, wie spät ist es.

Hatch: Viertel nach zehn Prof.

vanDusen: Wenn wir eilen können wir den Nachtexpress nach Dover erreichen.

Hatch: Ab nach Frankreich.

vanDusen: Wo höchst interessantes uns erwartet, der Eifelturm, Monsieur Jules Vernes, der Großmeister der wissenschaftlichen Romantik.

Hatch: Nicht zu vergessen ein geheimnisvolles Cinematografenatelier und eine Leiche im Schrankkoffer, aber das meine Damen und Herren ist eine andere Geschichte.

Professor van Dusen: Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch: Klaus Herm
Inspektor Smiley von Scotland Yard: Rolf Marnitz
Sir Guy Barnacle, Guverneur im Tower: Harry Wüstenhagen
Yorick, ein Beefeater: Rainer Pigulla
Mrs. Peabody, Putzfrau im Tower: Dorothea Hanke
König Edward VII. von Großbritannien: Krikor Melikyan
Mrs. Keppel, seine Geliebte: Hilde Doelker
Lord Stanhope, sein Privatsekretär: Klaus Jepsen
Stationsvorsteher: Bernd Ludwig
Commander Gore, Chef des C.I.D.: Kurt Lutz
Page im Hotel: Kurt Lareine


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